Pastoralrat soll Zusammenarbeit stärken - Wahlen am 5./6. März

Über Bistumsgrenzen hinweg: Gemeinden im Lippetal bilden neues Gremium

  • In den Kirchengemeinden in Lippetal im Kreis Soest werden am 5./6. März 2022 erstmals Gemeindeteams gewählt, die dann einen Pastoralrat bildet.
  • Das Gebiet nördlich der Lippe gehört zum Bistum Münster, das Gebiet südlich der Lippe zum Erzbistum Paderborn.
  • Neue Wege in der Zusammenarbeit sollen das dörfliche Leben und die übergeordnete Zusammenarbeit stärken.

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Die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl neuer kirchlicher Gremien in Lippetal war nicht einfach. Aber die Listen sind gefüllt, und die Abstimmungen können vorbereitet werden.

„Wer sich also in Lippetal im kirchlichen Bereich engagieren möchte, findet vielfältige Möglichkeiten, sich einzubringen – je nach eigenem Wunsch auf Ebene des eigenen Dorfs oder im Mitdenken für das ganze Lippetal. Wir konnten viele Gemeindemitglieder für die Mitarbeit gewinnen“, sagt Pfarrer Jochen Kosmann von der im Bistum Münster gelegenen Pfarrei St. Ida in Herzfeld und Lippborg.

Gemeinsamer Pastoralplan im Lippetal

Pfarrer Jochen Kosmann
Pfarrer Jochen Kosmann von der Pfarrei St. Ida in Herzfeld und Lippborg. | Foto: Johannes Bernard

Am 5. und 6. März 2022 werden in der Pfarrei St. Ida und in der benachbarten und zum Erzbistum Paderborn gehörenden Pfarrei Jesus Christus Lippetal erstmals sogenannte Gemeindeteams gewählt. Aus den gewählten Frauen und Männern wird dann ein gemeinsamer Pastoralrat gebildet. Die beiden neuen Gremien ersetzen den bisherigen Pfarreirat in St. Ida beziehungsweise den Pfarrgemeinderat in der Pfarrei Jesus Christus.

Schon seit mehreren Jahren besteht zwischen den beiden Pfarreien nördlich und südlich der Lippe eine enge Zusammenarbeit. 2016 erarbeiteten sie einen Pastoralplan, der festlegte, dass beide Pfarreiräte gemeinsam tagen sollten. Rund 30 Gremienvertreter kamen so jedes Mal zusammen, um kirchliches Leben zu gestalten.

Ansprechpartner für jede Ortsgemeinde

„Wir haben gemerkt, dass dieses gemeinsame Gremium doch recht groß ist. Es hatte sich gezeigt, dass jede Ortsgemeinde eigene Ansprechpartner und Engagierte benötigt“, sagt Kosmann.

In Absprache mit dem Erzbistum Paderborn und dem Bistum Münster seien dann neue Gremienstrukturen entwickelt worden. Sie sollen das Engagement „rund um den eigenen Kirchturm“ und die Gestaltung auf der Ebene des Pastoralen Raums Lippetal erleichtern.

Hoffen auf gute Wahlbeteiligung

Gewählt werden in den Ortsgemeinden Herzfeld, Lippborg, Oestinghausen, Hultrop, Hovestadt und Schoneberg Gemeindeteams für die Pastoral vor Ort. Die Zusammenarbeit der beiden Pfarreien und aller Dörfer Lippetals koordinieren und entwickeln wird dann der „Pastoralrat Lippetal“, der aus den Gemeindeteams gebildet wird.

Jedes Gemeindeteam benennt zwei Mitglieder für den Pastoralrat. Auf diese Weise kommen im Pastoralrat zwölf Gemeindemitglieder zusammen. „Wir hoffen auf eine gute Wahlbeteiligung. Wir haben uns viel Mühe gegeben, sprichwörtlich die Kirche im Dorf zu lassen“, sagt Kosmann.

Der Pastorale Raum Lippetal
Der sogenannte Pastorale Raum Lippetal besteht aus zwei selbstständigen Pfarreien, die 2012 neu errichtet wurden. Diese Fusionen der vormals eigenständigen Gemeinden St. Ida Herzfeld und Ss. Cornelius und Cyprian Lippborg im Bistum Münster beziehungsweise der Gemeinden St. Barbara Hultrop und St. Stephanus Oestinghausen sowie der Pfarrvikarie St. Albertus Magnus Hovestadt mit der Kapellengemeinde St. Johannes der Täufer in Schoneberg im Erzbistum Paderborn waren Voraussetzung für die Bildung des Pastoralen Raums, der in seiner sehr überschaubaren Größe für beide Diözesen eine Ausnahme bildet.
Seither tragen die beiden Pfarreien folgende Namen: nördlich der Lippe im Bistum Münster Pfarrei St. Ida in Herzfeld und Lippborg mit etwa 4.300 Gemeindegliedern und südlich der Lippe im Erzbistum Paderborn Pfarrei Jesus Christus Lippetal mit etwa 3.400 Gemeindegliedern. Beide Pfarreien umfassen zusammen die gesamte 1969 gegründete Kommune Lippetal im Kreis Soest und verbinden die beiden Diözesen Münster und Paderborn.

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