Fehlbetrag soll allerdings geringer ausfallen als im laufenden Jahr

Verschuldetes Erzbistum Hamburg plant für 2024 mit Haushalts-Minus

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Das verschuldete Erzbistum Hamburg plant im Haushalt 2024 ein Minus ein. Es soll allerdings geringer ausfallen als im laufenden Jahr. Die Schuldenlast insgesamt ist laut Jahresabschluss 2022 wieder gestiegen.

Das finanziell angeschlagene Erzbistum Hamburg plant für 2024 mit einem Haushalt von 230 Millionen Euro. Damit sei der Etat um 29 Millionen Euro kleiner als 2023, teilt das Erzbistum mit. Einkalkuliert sei ein Defizit von 19,9 Millionen Euro. Dieses geplante Minus sei deutlich geringer als im Vorjahr, da durch gestiegene Zinsen kein Geld mehr den Pensionsrückstellungen zugeführt werden müsse.

Im Erzbistum Hamburg leben rund 360.000 Katholikinnen und Katholiken in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg. Es ist das flächengrößte Bistum Deutschlands.

Überschuldung wieder gestiegen

Der im November erfolgte Jahresabschluss für 2022 ergab, dass die Überschuldung des Erzbistums wieder gestiegen ist - auf 167,3 Millionen Euro. Zuvor war sie noch gesunken, von 105 Millionen Euro Ende 2020 auf etwa 54 Millionen Ende 2021. Grund für den Anstieg seien die Pensions- und Beihilfeverpflichtungen.

Fast die Hälfte der für 2024 eingeplanten laufenden Mittel soll in die Arbeit der Pfarreien fließen, ein Viertel in den Bereich Schule und Hochschule. Außerdem unterstützt das Erzbistum den Caritasverband, Kindertagesstätten, Bildungs- und Ordenshäuser.

Unsicherheiten im Haushalt

Haupteinnahmequelle ist laut dem vom Wirtschaftsrat des Erzbistums beschlossenen Haushaltsplan die Kirchensteuer mit 122,1 Millionen Euro. Verwaltungsdirektor Alexander Becker sagt, die unsichere Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen und die anhaltenden Preissteigerungen stellten das größte Risiko für 2024 dar. Eine weitere Unsicherheit: "Die erwarteten hohen Tarifabschlüsse können zu höheren Kirchensteuereinnahmen führen, erhöhen aber auch die Personalkosten im Erzbistum."

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