Unterwegs per Nachtzug

Von Linz ins Bistum Münster: Pfadfinder holen Friedenslicht ab

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Das Friedenslicht aus Bethlehem wird ab dem 17. Dezember vom Dom in Münster aus im gesamten Bistum verteilt. Doch zunächst haben es Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Österreich abgeholt.

Auch wenn das Bild ein wenig abgedroschen klingt, Johanna Eickholt ist Feuer und Flamme. Und das nicht mal im übertragenen Sinn. Die Pastoralreferentin in der Stadtlohner Pfarrei St. Otger ist die Geistliche Leitung der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) im Bistum Münster. In deren Auftrag kümmert sich Johanna Eickholt darum, dass das Friedenslicht aus Bethlehem am dritten Advent wieder in den Dom in Münster kommt – um von dort ins ganze Bistum auszustrahlen. Eine Aufgabe, für die sie brennt.

Bevor das Friedenslicht in der Diözese verteilt werden kann, musste es erst einmal von Linz in Österreich ins Münsterland geholt werden. Das übernahmen ehrenamtliche Abordnungen der PSG, der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) und des Verbandes christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP), wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet.

Mit dem Nachtzug Richtung Münster

Mit dem Nachtzug machten sie sich auf den Weg, um in einer Laterne das Friedenslicht abzuholen. Ein spannendes Abenteuer, weiß Johanna Eickholt: „Sie haben selbstverständlich Reservelichter dabeigehabt, falls eins aus irgendwelchen Gründen ausgeht.“ Um das Friedenslicht überhaupt mit dem Zug nach Münster bringen zu dürfen, brauchte es wieder eine Sondererlaubnis der Deutschen Bahn für den Transport von offenem Feuer. Dank der Pfadfinderkluft wissen die meisten Zugbegleiter inzwischen schon Bescheid, wenn sie die jungen Erwachsenen mit den Laternen sehen.

Auch wenn Pfadfinderinnen und Pfadfinder sonst eigentlich lieber in der Natur unterwegs sind und Gottesdienste draußen am Lagerfeuer feiern – die Aussendung des Friedenslichtes ist für viele das Event des Jahres schlechthin, das niemand verpassen möchte. „Es ist ein starkes Zeichen, das die Welt umspannt“, erklärt Johanna Eickholt und fügt an: „Um die Botschaft, die damit verbunden ist, zu verstehen, muss man kein Christ sein.“

Aussendung am 17. Dezember

Für den Frieden in der Welt soll am dritten Advent auch ganz besonders im Dom gebetet werden: „Das zurückliegende Jahr hat uns noch einmal gezeigt, wie zerbrechlich der Frieden ist“, sagt die Diözesankuratin und richtet dabei den Blick nicht nur auf die Ukraine, sondern auch nach Israel und den Gazastreifen.

Kurz, kindgerecht und selbstverständlich stimmungsvoll wird die Andacht, verspricht Johanna Eickholt. Weil das Friedenslicht in diesem Jahr zum 25. Mal von Münster ins Bistum verteilt wird, hat die Effata-Band ein Jubiläumslied komponiert und getextet. Welturaufführung ist am 17. Dezember im Dom.

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