Mit Gottesdiensten in Kevelaer, Telgte und Eggerode

Wallfahrtssaison 2022 im Bistum Münster ist eröffnet

  • Im Bistum Münster ist am Wochenende die Wallfahrtssaison eröffnet worden.
  • In Kevelaer, Telgte und Eggerode sind Gottesdienste mit prominenten Kirchenvertretern gefeiert worden.
  • Die Pilgersaison in den nordwestdeutschen Wallfahrtsorten steht unter dem Motto „Himmel+Erde berühren“.

Anzeige

Die Wallfahrtssaison 2022 im Bistum Münster ist eröffnet. In Kevelaer, Telgte und Eggerode sind zum Auftakt am Wochenende jeweils Gottesdienste mit prominenten Kirchenvertretern gefeiert worden. Das Pilgerjahr der nordwestdeutschen Wallfahrtsorte steht unter dem Leitgedanken „Himmel+Erde berühren“, berichtet die Bischöfliche Pressestelle.

Viele Gläubige zur Eröffnung in Kevelaer

In Kevelaer eröffnete der Bischof aus Chur in der Schweiz, Joseph M. Bonnemain, die Saison mit dem Satz „Öffnet die Tore unserem Erlöser Jesus Christus“ und schlug zuvor mit einem goldenen Hammer dreimal gegen das Pilgerportal der Marienbasilika. Dort hatten sich hunderte Gläubige für den Gottesdienst versammelt.

Bischof Bonnemain hatte in seiner Predigt auf die unendliche Liebe Gottes hingewiesen. „Christus ist die Mensch gewordene, sichtbare Hoffnung, die greifbare und fassbare schöne Liebe Gottes zu uns Menschen, das Erbarmen und der Trost Gottes“, erklärte der Bischof von Chur. Maria sei wie ein Kanal oder ein Durchgang, durch den auch nach dem Tode Jesu am Kreuz diese dauernde Liebe den Menschen weiterhin zur Verfügung steht. Sie habe den Auftrag bekommen, die Liebe ihres Sohnes zu empfangen und weiterzugeben, so Bonnemain weiter. Zum Abschluss des Gottesdienstes zog Bischof Bonnemain zu einer Statio am Gnadenbild.

Telgte freut sich auf die Wallfahrtssaison

In Telgte ist die Wallfahrtssaison bereits am 30. April vom Berliner Generalvikar Pater Manfred Kollig eröffnet worden. In der Propsteikirche St. Clemens ermutige Kollig die Gläubigen dazu, „die Liebe Gottes in der Welt zu bezeugen“. Es gehe darum, nicht wegzuschauen, wenn einem Leid, Krankheit und Krieg begegnen.

Nach zwei Jahren Corona-Pause erklärte Kollig: „Wir beginnen heute die neue Wallfahrtssaison, auf die wir uns freuen können.“ Auch Propst Michael Langenfeld freut sich auf dieses Jahr und sagte zu Beginn des Gottesdienstes, dass „es hoffentlich wieder viel zu tun gibt in diesem Jahr“.

Nach dem Gottesdienst zog die Gemeinde in einer Lichterprozession durch die Stadt, bei der Mitglieder der Bäcker-, Brauer- und Metzgergilde das Gnadenbild durch die Altstadt trugen. Die Saison endet am 29. Oktober. Gegenstand der Verehrung der Pilger ist das Telgter Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes aus Lindenholz. Es wurde um 1370 geschaffen und zeigt eine Pieta, den Leichnam Jesu Christi im Schoß seiner Mutter Maria.

Weihbischof betont Bedeutung von Eggerode

Wallfahrtseröffnung mit Weihbischof Stefan Zekorn in Eggerode. | Foto: Gudrun Niewöhner (pbm)
Wallfahrtseröffnung mit Weihbischof Stefan Zekorn in Eggerode. | Foto: Gudrun Niewöhner (pbm)

In Eggerode (Kreis Borken) eröffnete Weihbischof Stefan Zekorn die Wallfahrtssaison 2022 am 1. Mai. „Wir stehen an einer Zeitenwende“, erklärte der Weihbischof in Hinblick auf Politik, Gesellschaft und auf die katholische Kirche und griff die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf.

Zekorn verurteilte in seiner Predigt den Angriffskrieg auf die Ukraine: „Nach Glasnost und Perestroika unter Michail Gorbatschow war ein solcher Krieg für uns bis dahin unvorstellbar. Alle durch die Öffnung des Ostens entstandenen Beziehungen sind jetzt kaputt.“

Auch die katholische Kirche stehe vor unsicheren Zeiten, so der Weihbischof und erwähnte die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und die Reformforderungen des Synodalen Wegs. Bei all diesen Herausforderungen sei es wichtig, immer wieder Kraft an Orten wie Eggerode zu tanken, die Orte des Gebetes und der Stille seien: „Seit 800 Jahren kommen Menschen mit ihrer Lebenswirklichkeit hierher.“

Anzeige