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Der Weltgebetstag der Frauen verwendet in Deutschland nicht die für 2024 erarbeitete Gottesdienstvorlage aus Palästina. Das Material steht unter Antisemitismus-Verdacht.
Der Weltgebetstag der Frauen verwendet in Deutschland nicht die für 2024 erarbeitete Gottesdienstvorlage aus Palästina. Zuvor hatte der Deutsche Koordinierungsrat (DKR) der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit erklärt, er halte das Material in Teilen für antisemitisch.
Der Verzicht erfolgt erstmals in der fast 100-jährigen Geschichte des Weltgebetstags. Die Vorsitzende des deutschen Weltgebetstags-Komitees, Ulrike Göken-Huismann aus Goch, sprach gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) von einer der schwersten Entscheidungen ihres Lebens. Das Komitee habe sie bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gefällt.
Bereits erste Materialien nicht mehr im Umlauf
Dem Beschluss seien intensive Debatten vorausgegangen. Auch aus den Reihen der Weltgebetstags-Frauen selbst habe es etliche Änderungswünsche gegeben.
Nach der DKR-Erklärung hatte das deutsche Komitee bereits einige Materialien aus dem Verkehr gezogen, unter anderem das von der palästinensischen Künstlerin Alima Haziz gestaltete Titelplakat. Haziz steht unter Verdacht, sich mit dem Terror der Hamas gegen Israel solidarisiert zu haben.
„Stimmen aus Palästina anders einbetten“
Göken-Huismann sagte, der Weltgebetstag am 1. März 2024 werde von Trauer und Klage über die „furchtbare Gewaltspirale“ im Nahen Osten geprägt sein. Ziel sei, „möglichst viele“ Bestandteile des vorbereiteten Gottesdienstes zu erhalten. Gerade jetzt sei es notwendig, auch Erfahrungen palästinensischer Christinnen Gehör zu verschaffen.
Dabei gelte es aber, „den Blick zu weiten“ und diese Stimmen „anders einzubetten“. Mit dem DKR sei außerdem am kommenden Dienstag eine Aussprache anberaumt.
Die Gottesdienstvorlage für den Weltgebetstag der Frauen wird in jedem Jahr in einem anderen Land erarbeitet. Für 2024 stammt das Material aus den palästinensischen Gebieten.