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Ein wenig Südpazifik in der St.-Martini-Kirche in Münster: Für den Weltgebetstag der Frauen haben sich dort bereits Ende Januar 18 Frauen und Männer versammelt, um einen Gottesdienst aufzuzeichnen. Er wird wichtiger Bestandteil der weltweiten Aktion am 5. März sein. Im Mittelpunkt steht der Inselstaat Vanuatu etwa 500 Kilometer westlich von Australien. Das Schwerpunktland der diesjährigen Aktion findet mit Texten, in Liedern und mit Videos Platz in der Feier.
Genau 55 Minuten stehen zur Verfügung. Das ist Vorgabe von Bibel-TV, das den Gottesdienst am 5. März sendet. „Eine echte Herausforderung“, sagt die Geschäftsführerin des deutschen Komitees, Irene Tokarski. Für sie gilt das besonders. Um fünf Uhr am Morgen ist sie aus Franken aufgebrochen, um nach Münster zu reisen. Erst um elf Uhr am Abend wird sie wieder daheim sein. Dazwischen: Reisen, technische Absprachen, Proben und Aufzeichnung.
Ersatz für Gottesdienste vor Ort
Die Geschäftsführerin des deutschen Komitees des Weltgebetstags, Irene Tokarski, führt durch den Gottesdienst. | Foto: Anselm Thissen
Warum dieser enorme Aufwand? „Der Weltgebetstag findet sonst vor allem in den Pfarrgemeinden vor Ort statt“, sagt Tokarski. „In der Corona-Pandemie ist das an den meisten Orten aber nicht möglich.“
Gerade für die evangelische Seite der ökumenischen Initiative gilt immer noch ein absolutes Gottesdienst-Verbot, auf katholischer Seite wären sie nur unter großen Beschränkungen möglich. Das erstmalige Fernseh- und Internet-Angebot, das in Münster entsteht, soll den Gruppen vor Ort helfen, den Tag digital zu organisieren.
Dass die Dreharbeiten in Münster stattfinden, hat einen guten Grund. Katja Orthues, Sängerin der münsterschen Gruppe „#feiernwir“, gestaltet in der St.-Martini-Kirche jede Woche Jugendgottesdienste. Sie ist im Team des Weltgebetstags für Musik zuständig und kennt die guten technischen Voraussetzung der Jugendkirche in Münster. Auch bei den Aufzeichnungen dieses Gottesdienstes ist sie als Sängerin im Einsatz.
Lohnenswerte Gebetskette
„Wir haben uns bemüht, den Reise-Aufwand und die Kontaktzeit so gering wie möglich zu halten“, sagt Orthues. „Auch die Zahl der Personen in der Kirche ist sehr klein.“ Nur Musiker, Techniker, Filmteam und Organisatoren vom Weltgebetstag sind gekommen. Der wichtige Abstand kann damit leicht eingehalten werden, Proben- und Aufnahmedauer sind auf das Minimum reduziert.
Ein Kraftakt, der sich lohnt, ist sich Tokarski sicher: „Die Gebetskette wird wie jedes Jahr rund um die Welt gehen und unsere Anliegen zu den Menschen tragen: Gemeinsames Beten und Handeln dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können.“ Es wird dabei auch wieder um Spenden für die Hilfsprojekte und Bildungsarbeit der Initiative gehen. 2020 kamen 2,7 Millionen Euro allein in Deutschland zusammen.
Der Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen ist am Freitag, 5. März, um 19 Uhr bei Bibel-TV und auf www.weltgebetstag.de zu sehen und auch später dort abrufbar.