Aus Ahlen stammender Geistlicher wurde 52 Jahre alt

Bernd Hagenkord ist tot – Jesuit und Vatikan-Experte

  • Der Jesuitenpater Bernd Hagenkord ist tot.
  • Er starb nach schwerer Krankheit im Alter von 52 Jahren.
  • Zuletzt war er einer der Geistlichen Begleiter des Synodalen Wegs, bekannt war er als Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan.

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Er war einer der bekanntesten kirchlichen Journalisten in Rom: Am Montag ist der Jesuitenpater Bernd Hagenkord im Alter von 52 Jahren in München gestorben, teilt sein Orden mit. Erst am Freitag hatte er sein seit 2019 ausgeübtes Amt als Geistlicher Begleiter des Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland aus gesundheitlichen Gründen abgegeben.

Hagenkord leitete zuvor zehn Jahre lang die deutschsprachige Abteilung von Radio Vatikan, das seit 2017 als "Vatican News" firmiert. In dieser Funktion war er gefragter Gesprächspartner deutscher Medien.

 

Bätzing: Er hat uns den Vatikan besser verstehen lassen

 

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sagte, Hagenkord habe mit seiner Arbeit in Rom "eine unverzichtbare Brücke in die säkulare Welt" geschlagen. "Er war ein ausgezeichneter Journalist, der seinen Beruf gelebt hat. Seine treffenden Kommentare und Analysen als Vatikanexperte haben uns vieles besser verstehen lassen."

Als Geistlicher Begleiter habe der Jesuit wertvolle Denkanstöße für den Synodalen Weg gegeben. "Dieser Weg ist wahrlich nicht einfach, und gerade Pater Hagenkord war es, der in komplexen Situationen, teils auch in Konfliktlagen Vermittler war und zur Entschärfung und gegenseitigem Verständnis beigetragen hat." Sein scharfer, wacher Verstand werde der Kirche fehlen.

 

Aufgewachsen in Ahlen, zum Priester geweiht von Genn

 

Nach seiner Zeit in Rom übernahm Hagenkord 2019 in München die Leitung einer Jesuitenkommunität. Im Berchmanskolleg, das zur ordenseigenen Hochschule für Philosophie gehört, leben derzeit 40 Jesuiten, etwa die Hälfte von ihnen sind Dozenten. Hagenkord blieb dem Journalismus verbunden, unter anderem als Ausbilder an der katholischen Journalistenschule ifp.

Der Verstorbene wurde in Hamm geboren und wuchs in Ahlen im Kreis Warendorf auf. Mit 24 Jahren trat er in den Jesuitenorden ein. 2002 wurde er in Köln zum Priester geweiht, vom heutigen münsterschen Bischof Felix Genn. Hagenkord studierte Journalismus, Geschichte, Philosophie und Theologie in Gießen, Hamburg, München und London.

Hagenkord hinterlässt seine Mutter, seinen Stiefvater und seine Geschwister. Die Beisetzung ist auf dem Jesuitenfriedhof in Pullach bei München geplant. Das Requiem soll in München stattfinden, Termine stehen noch nicht fest.

Update 11.45 Uhr: Biografie, Reaktion Bätzing