Alte Mobiltelefonen bringen Geld für Bürgerkriegsopfer im Kongo

Bischof Genn eröffnet Missio-Aktion „Gold-Handys“

Bischof Felix Genn hat in Münster die „Woche der Gold-Handys“ des katholischen Hilfswerks Missio eröffnet. Der Erlös aus der Verwertung von alten Mobiltelefonen wird Bürgerkriegsopfern im Kongo helfen.

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Die „Woche der Gold-Handys“ des katholischen Hilfswerks Missio im Bistum Münster ist eröffnet worden. Bischof Felix Genn, Weihbischof Stefan Zekorn und Missio-Diözesanreferent Hans-Georg Hollenhorst warfen symbolisch die ersten ausrangierten Mobiltelefone in Sammelboxen, die bis zum 7. September 2017 bundesweit an etwa 600 Orten stehen werden. Ziel der Aktion sind die Edelmetalle, die in den Handys verbaut sind. Mit deren Erlös wird das Projekt „Schutzengel“ unterstützt, mit dem Überlebenden des Bürgerkriegs in der Demokratischen Republik Kongo geholfen wird.

Genn freute sich, dass mit etwa 230 Orten mehr als ein Drittel der Sammelstellen in Deutschland im Bistum Münster stehen. Die Möglichkeit, damit Geld für den guten Zweck zu sammeln, sei groß. „Es ist ein Milliardenschatz, der in den ungebrauchten Handys schlummert.“ Die Aktion zeige, dass mit Dingen, die nutzlos schienen, viel Gutes getan und etwas für den Frieden in der Welt bewirkt werden könnte. „Ich bin gespannt, wie viele Geräte zusammenkommen.“

 

Gold, Silber und Kupfer

 

Die in den Althandys enthaltenden Rohstoffe sollen im Anschluss aufbereitet werden. Aus etwa 300.000 Tonnen Material könnten unter anderem etwa 1000 Tonnen Silber, 30 Tonnen Gold und 65.000 Tonnen Kupfer gewonnen werden, gibt die Recyclingfirma an, mit der Missio zusammenarbeitet. Das Geld aus der Missio-Aktion wird an Trauma-Zentren, Waisenprojekt oder Einrichtungen für ehemalige Kindersoldaten fließen.

Weitere Informationen zur Aktion und zu den Sammelstellen sind auf der Aktions-Seite von Missio zu finden.

Auch Weihbischof Zekorn, Diözesandirektor von Missio im Bistum Münster, freute sich über die große Resonanz. „Die Boxen werden nicht nur in kirchlichen Einrichtungen stehen, sondern auch am Kiosk oder in der Polizeiwache.“ Den Erfolg der Aktion brachte er mit der Möglichkeit in Verbindung, unmittelbar angesprochen zu sein. „Man muss nicht in den Kongo fahren, um sich für die Menschen dort einzusetzen, sondern kann im kleinen Rahmen seinen Beitrag leisten.“ In dem afrikanischen Land ist der Kampf um den Abbau der Edelmetalle ein Grund für den Bürgerkrieg, erklärte Zekorn. „In unseren Handys tragen wir also jeder einen Anteil daran in unserer Tasche.“

 

Schattenseiten der Glitzerwelt

 

Der Zeitpunkt der Sammelaktions-Woche ist bewusst gewählt, erklärte Hans-Georg Hollenhorst. „Parallel zur Eröffnung der Internationalen Funkausstellung in Berlin wollen wir in der Glitzerwelt der neuen Smartphones auf die Schattenseiten der Produktion aufmerksam machen.“ Die Sammlung wird auch nach der Woche weitergehen. Wettbewerbe und Gewinnspiele begleiten das Projekt.

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