Osterpredigten im St.-Paulus-Dom

Bischof Genn in Münster: Ostern bewahrt vor der Nacht des Untergangs

Anzeige

Bischof Felix Genn hat in der Osternacht und am Ostersonntag im Dom in Münster gepredigt. Er befasste sich vor allem mit dem österlichen Licht und der Liebe.

Das Licht und die Liebe von Ostern hat Bischof Felix Genn ins Zentrum seiner Osterpredigten im Dom in Münster gestellt. In der Osternacht schaute er auf die Osterkerze und ihre Symbole.

Laut der liturgischen Segensformeln werden „der gesamte Kosmos, die Zeit und die Ewigkeit“ in das Symbol der Osterkerze gefügt, sagte Genn. Alles werde „verbunden mit den Wunden der Kreuzigung, die durch die Auferstehung nicht getilgt sind, sondern in Herrlichkeit leuchten“.

„Es geht nicht abwärts, sondern aufwärts“

Das Licht von Ostern bewahre die Menschen vor der „Nacht des Todes und des Untergangs“, so der Bischof. Er selbst sei nun 74 Jahre alt und seine verbleibende Lebensspanne eher kurz. Ihn trage aber der Glaube, dass er das Beste noch vor sich habe: „Es geht nicht abwärts, sondern aufwärts.“ Diese Zuversicht sprach Genn auch jenen Menschen zu, die sich heruntergezogen fühlten von der „Nacht“ von Krieg, persönlichem Leid, Gebrechlichkeit und Alter.

Zudem betonte der Bischof: Die „Putins dieser Erde“, die die Welt „ins Abwärts ziehen wollen, haben gegenüber dem, dem die Zeit und die Macht und die Ewigkeit ist, keine Macht“ – so schrecklich es auch sei, was sie derzeit anrichten. „Aber die Nawalnys dieser Erde und die, die sich nicht fürchten, die dem Bösen widerstehen, deren Opfer ist auf Dauer fruchtbar.“

„Wir können an einen persönlichen Gott glauben“

Im Festgottesdienst am Ostersonntag ermutigte Genn zu einer persönlichen Liebesbeziehung zu Gott: Christen könnten „an einen persönlichen Gott glauben“ und eine Beziehung zu Jesus aufbauen, wie Maria aus Magdala sie gehabt habe, die der Auferstandene am Grab mit Namen anspricht.

Jesus sei gekommen, um Zeugnis zu geben dafür, dass „Gott unendliche Liebe ist“. Wer glaube, bekenne, dass die Liebe, die Jesus in Wort und Tat bezeugt habe, „nicht im Tode bleiben konnte“, sagte der Bischof. Dagegen sei „das, was die Machthaber dieser Welt glauben in der Hand zu haben, nichts“.

Da Jesus die Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit sei, seien die Christen „Hoffnungsbringer“, so Genn. Deshalb würden sie sich für den Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung engagieren, würden dem Rechtsextremismus und dem Antisemitismus wederstehen – „obwohl es in der Geschichte oft genug anders war“, räumte der Bischof ein.

Anzeige