ZDK-Vize: Dann dürfen wir Frauen nicht ausschließen

Bischof Overbeck: Pfarrer sollen weiterhin den Hut aufhaben

Essens katholischer Bischof Franz-Josef Overbeck lehnt eine alleinige Gemeindeleitung durch Laien ab. Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken kritisierte, dass dadurch Frauen von der Gemeindeleitung ausgeschlossen seien.

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Essens katholischer Bischof Franz-Josef Overbeck lehnt eine alleinige Gemeindeleitung durch Laien ab. „Ich bin schon der Überzeugung, dass der Pfarrer aufgrund seiner Weihe, die ihn sendet, deutlich derjenige ist, der die Pfarrei leitet“, sagte er am Dienstagabend während einer Online-Veranstaltung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) aus Düsseldorf. Er könne sich Modelle geteilter Verantwortung in Gemeinden vorstellen, zum Beispiel wenn es um Verwaltungsfragen gehe. Jedoch müsse einer am Ende den Hut auf haben. „Und den hat der Pfarrer auf.“

Die Veranstaltung war Teil einer BDKJ-Reihe zum Reformdialog Synodaler Weg, auf dem Overbeck gemeinsam mit der Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Claudia Lücking-Michel, dem Forum „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“ vorsitzt. Lücking-Michel stimmte zu, dass laut katholischer Tradition ein Pfarrer eine Gemeinde leite. „Aber dann müssen wir genau darüber diskutieren, welche Gruppen aus unserer Kirche Zugang zu diesem Amt haben.“ Frauen etwa seien von vorneherein ausgeschlossen, „nicht aufgrund von persönlicher Qualifikation, Charismen, Berufung und Spiritualität, sondern allein weil sie Frauen sind“.

 

Der Synodale Weg

 

Nach intensivem Ringen hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr 2019 einen verbindlichen Synodalen Weg beschlossen. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche gehen. Vor Beginn der ersten Synodalversammlung Ende Januar hatten einige Bischöfe Kritik an dem Format geäußert.

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