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Es gibt einen konkreten Plan für die Rückkehr des Borghorster Stiftskreuz in die St.-Nikomedes-Kirche in Borghorst. Nach einem Gespräch mit allen beteiligten Gremien und Kommissionen des Bistums ist das weitere Vorgehen jetzt festgelegt worden. Der Auftrag zur Innenrenovierung der Kirche wird in einem Wettbewerb unter fünf Architekturbüros vergeben. Dabei soll der künftigen Präsentation des Stiftkreuzes ein besonderer Augenmerk gelten und im ersten Bauabschnitt der Renovierungen realisiert werden.
Pfarrer Markus Dördelmann zeigte sich im Gespräch mit Kirche-und-Leben.de erleichtert über die Entscheidung. „Endlich sind die vielen Beteiligten mit ihren Vorstellungen zu einer Übereinkunft gekommen und können gemeinsam an der Rückkehr des Stiftskreuzes in unsere Kirche arbeiten.“ Das Bau-Amt im bischöflichen Generalvikariat, die Kunst- sowie die Liturgiekommission, Vertreter der Versicherung und Dördelmann hatten sich dazu in großer Runde zusammengesetzt. „Die Erwartungen aus der Pfarrgemeinde und der zentralen Stellen im Bistum konnten dabei konstruktiv zusammengeführt werden.“ Die neue Perspektive sei ein „Meilenstein“ auf dem Weg, das Kreuz endlich wieder für die Menschen in Borghorst zugänglich zu machen.
Ausschreibung an fünf Architekturbüros
Geplant ist eine Ausschreibung an fünf Architekturbüros, die sowohl für die ohnehin anstehende Renovierung des Kirchenraums, als auch für die Präsentations- und Sicherheitsanlagen des Stiftkreuzes Vorschläge machen werden. Im Januar wird es dafür ein Treffen geben, in dem den Architekten die Vorgaben der Versicherung, des Bistums und der Pfarrgemeinde erläutert werden. Sechs Wochen später sollen die Architekturbüros dann ihre Konzepte einreichen.
Eine Jury, die sich aus Mitgliedern der genannten Kommissionen und Gremien zusammensetzen wird, soll dann entscheiden, welche Idee umgesetzt wird. Pfarrer Dördelmann hofft, dass der erste Bauabschnitt schon im kommenden Jahr abgeschlossen werden kann. Die Verbindung der Innenrenovierung der Kirche mit der Ausgestaltung des Präsentationsortes des Kreuzes entspreche dem Wunsch vieler Gemeindemitglieder, „den Kirchenraum aus einem Guss zu gestalten und alles optimal aufeinander abzustimmen“.
Seit 2013 fehlt das Kreuz in Borghorst
Das Kreuz war im Oktober 2013 aus der Stiftskirche entwendet worden und konnte nach intensiven Bemühungen des Bistums und der Strafverfolgungsbehörden zurückgeholt werden. Die aus Bremen stammenden Diebe wurden mittlerweile zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Das kostbar verzierte Kreuz aus dem 11. Jahrhundert, dessen kulturhistorischer Wert auf mehrere Millionen Euro geschätzt wird, liegt derzeit in einem Tresor. Da noch kein neues Präsentations- und Sicherheitskonzept umgesetzt werden konnte, konnte es auch bis zum Stiftsjubiläum nicht zurückkehren, mit dem die Borghorster in diesem Jahr die Gründung des adeligen Damenstifts vor 1050 Jahren feierten.