Nach drei Jahren in Norddeutschland wiedergefunden

Das Borghorster Stiftskreuz ist wieder da!

Das Borghorster Stiftskreuz ist wieder da. Bischof Felix Genn hat es auf einer Pressekonferenz in Münster präsentiert. Seit dem Diebstahl des wertvollen Kreuzes im Oktober 2013 war es spurlos verschwunden.

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Das Borghorster Stiftskreuz ist wieder da. Das Kunstwerk aus dem 11. Jahrhundert war seit seinem Raub aus der St.-Nikomedes-Kirche in Steinfurt-Borghorst im Oktober 2013 spurlos verschwunden. Bischof Felix Genn präsentierte das Kreuz am Freitag vor Journalisten in Münster. Es war dem Bistum am Dienstagabend übergeben worden.

Möglich machte den Erfolg ein Deal der zuständigen Strafverfolgungsbehörden mit den bereits inhaftieren Tätern. Einer der Diebe wurde aus der Untersuchungshaft entlassen. Zwei weitere, zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilte Täter wurden in den freien Vollzug überführt. Sie hatten die entscheidenden Informationen zum Aufenthaltsort des Kreuzes gegeben.

 

Anwalt: Geld ist nicht geflossen

 

Auch die Familien der Täter hätten dabei ein Rolle gespielt, sagte Jürgen Römer, der zuständige Anwalt des Bistums. „Sie haben intensiv auf die Inhaftierten eingewirkt, damit sie kooperieren.“ Es sei ein langatmige Sisyphos-Arbeit gewesen, bis er das Kreuz am vergangenen Dienstag in einer Anwaltskanzlei in Bremen in Emfpang habe nehmen können. Geld, etwa die 50.000 Euro, die das Bistum für die Wiederbeschaffung ausgelobt hatte, sei nicht geflossen.

Seit dem Diebstahl hatte die Polizei intensiv nach den Tätern und dem Verbleib des Kreuzes gefahndet. Ende 2015 konnten drei Männer, die des Diebstahls überführt wurden, zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt werden. Im September 2016 war ein weiterer Mann als mutmaßlicher Auftraggeber festgenommen worden. Der Prozess gegen ihn beginnt am 8. März vor dem Landgericht Münster.

 

Mehrere Millionen Euro wert

 

Der kulturhistorische Wert des kostbar verzierten Kreuzes aus dem 11. Jahrhundert wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Es gehört zu den bedeutendsten Goldschmiedearbeiten aus der Salierzeit und enthält in einem Bergkristallfläschchen 17 Reliquien. Der reine Materialwert hingegen wird mit einem unteren fünfstelligen Betrag angegeben.

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