Sozialverband: Klimaschädliche Dienstwagen dürfen sich nicht mehr lohnen

Caritas: Dienstwagen nach ihrem CO2-Ausstoß besteuern

  • Der Deutsche Caritasverband will, dass Dienstwagen künftig nach ihrem CO2-Ausstoß besteuert werden.
  • "Die aktuelle Dienstwagenbesteuerung setzt erhebliche Fehlanreize", sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.
  • Verbrenner-Autos würden gefördert; zudem würden nur einkommenstarke Teile der Bevölkerung profitieren.

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Der Deutsche Caritasverband will, dass Dienstwagen künftig nach ihrem Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) besteuert werden. "Die aktuelle Dienstwagenbesteuerung setzt erhebliche Fehlanreize für die Nutzung fossiler Dinosaurier und sie begünstigt fast ausschließlich einkommensstarke Bevölkerungskreise", sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa bei der Vorstellung einer Studie des Forums Sozial-Ökologische Marktwirtschaft. Diese hatte die die Caritas zusammen mit der Klima-Allianz Deutschland und dem Umweltverband WWF in Auftrag gegeben.

Im Rahmen des sogenannten Dienstwagenprivilegs wird die private Nutzung von Dienstwagen als "geldwerter Vorteil" versteuert. Anschaffungskosten, Reparaturen, Steuern und nach Vereinbarung auch Benzinkosten werden vom Arbeitgeber getragen. Mit einer Änderung der Besteuerungsregeln solle erreicht werden, "dass sich klimaschädliche Verbrenner als Dienstwagen nicht mehr lohnen und stattdessen kleine und günstigere E-Autos stärker gefördert werden", fordern Caritas, WWF und Klima-Allianz.

"Bremst den Klimaschutz und ist sozial ungerecht"

Laut Studie fördert der Staat mit bis zu 5,5 Milliarden Euro jährlich den Absatz von Verbrenner-Autos. Davon profitiere aber nur etwa jeder Zehnte in der Bevölkerung - insbesondere die Einkommensstärksten mit einem Jahresbruttogehalt von mehr als 80.000 Euro.

Die aktuelle Form des Dienstwagenprivilegs bremse den Klimaschutz und sei sozial ungerecht. Der Abbau dieser Subventionen sei "dringend überfällig", erklärte Welskop-Deffaa. Auch sollten Firmenwagen ambulanter Pflegedienste anders und besser behandelt werden als Dienstwagen von Leitungskräften in Wirtschaftsunternehmen. Die Pflegedienste nutzten bereits meist kleine E-Autos.

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