Deutsche Bischofskonferenz will mehr Anstrengung und Tempo bei Klimaschutz

Umweltbischof Lohmann für „Vollbremsung“ auf Weg in „Klimahölle“

  • Angesichts von immer mehr Hitze, Dürre und Starkregen fordert die katholische Kirche in Deutschland mehr Anstrengungen beim Klimaschutz.
  • Obwohl das Problem und mögliche Lösungen allen bekannt seien, werde immer noch viel zu wenig getan, heißt es in einem Appell von Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten.
  • Er ist in der Deutschen Bischofskonferenz für Umweltfragen zuständig.

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Angesichts von immer mehr Hitze, Dürre und Starkregen fordert die katholische Kirche in Deutschland mehr Anstrengungen beim Klimaschutz. Obwohl das Problem und mögliche Lösungen allen bekannt seien, werde immer noch viel zu wenig getan, heißt es in einem Appell von Weihbischof Rolf Lohmann aus Xanten, in der Deutschen Bischofskonferenz für Umweltfragen zuständig.

Im Sommer merke man besonders, wie schlecht es um Gottes Schöpfung stehe, betonte der Regionalbischof für den Niederrhein und Recklinghausen: "Überall auf der Welt zeigen sich die Veränderungen des Klimas und der Umwelt durch Hitzewellen und Dürren, Starkregen und Sturmfluten, Erdbeben und andere Naturkatastrophen. Der Rückgang der Artenvielfalt ist erschreckend."

"Dringend umsteuern, um Klimahölle zu verhindern"

Ende Mai habe ein internationales Klimaforscherteam gemahnt, fast alle Belastungsgrenzen der Erde seien überschritten, ein sicheres, gerechtes Leben für alle Menschen sei in Zukunft kaum möglich, so Lohmann: "Die größte Schuld daran trifft uns Menschen aufgrund der Art und Weise, wie wir wirtschaften, wie wir uns fortbewegen, wie wir Energie nutzen und wie wir konsumieren."

Der Bischof erinnerte an den Satz von Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, bei der Weltklimakonferenz 2022, die Menschheit sei "auf dem Highway zur Klimahölle mit dem Fuß noch auf dem Gaspedal". Lohmann appellierte: "Wir müssen - um im Bild zu bleiben - eine Vollbremsung machen und dringend umsteuern, wenn wir dieses Szenario noch verhindern wollen. Das ist weithin und lange bekannt. Dennoch tut sich viel zu wenig viel zu langsam."

"Vor allem die reichen Staaten in der Pflicht"

Der Erhalt der Schöpfung und die Wiederherstellung der Natur seien weltweite, generationenübergreifende Gerechtigkeitsfragen, so Lohmann: "Wir dürfen nicht vergessen: Der Klimawandel trifft die Ärmsten am heftigsten, und starke Schultern können mehr tragen als schwache." Daher seien "vor allem die reichen und entwickelten Industriestaaten in der Pflicht".

Mehr Einsatz für Klima und Umwelt sei auch im eigenen Interesse, fügte der Bischof hinzu: "Je länger wir warten, desto mehr Aufgaben werden wir in immer kürzerer Zeit schultern müssen."

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