Präsident Neher: Wohnen darf kein Luxusgut werden

Caritas: Wohnungsnot hat Mitte der Gesellschaft erreicht

Der Präsident des Deutschen Caritasverbands, Peter Neher, warnt vor gesellschaftlichen Konflikten durch zunehmende Wohnungsnot. Das Problem habe die Mitte der Gesellschaft erreicht.

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Der Präsident des Deutschen Caritasverbands, Peter Neher, warnt vor gesellschaftlichen Konflikten durch zunehmende Wohnungsnot. Das Problem habe die Mitte der Gesellschaft erreicht, so Neher. Immer mehr Menschen machten die bittere Erfahrung, dass die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung aussichtslos sei.

Dazu habe auch beigetragen, dass es immer weniger Sozialwohnungen gebe und zu wenige bezahlbare Wohnungen neu gebaut würden, kritisierte Neher. Der Bestand an Sozialwohnungen sei seit Ende der 1980er Jahre bis 2015 von knapp vier Millionen auf 1,3 Millionen Wohnungen gesunken. Der katholische Wohlfahrtsverband macht mit seiner Jahreskampagne „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ die Probleme am Wohnungsmarkt zum Thema. Neher forderte die Politik auf zu verhindern, dass Wohnen ein Luxusgut werde.

 

Was die Politik plant

 

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer kündigte an, die Bundesregierung werde vier Milliarden Euro in den Wohnungsmarkt investieren. Aus Sicht der Union sei die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum das beste Mittel gegen die Wohnungsknappheit insbesondere in Boom-Regionen. Die Angst, keine bezahlbare Wohnung zu finden, gehöre neben den Themen Rente und Pflege zu den zentralen Befürchtungen der Menschen im Land, sagte die CDU-Politikerin.

Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) hat unterdessen einen Entwurf für eine Verschärfung der Mietpreisbremse vorgelegt, über den nun zunächst innerhalb der Regierung beraten wird. Danach sollen Vermieter künftig in vielen Fällen die Vormiete offenlegen müssen und künftig nur acht Prozent der Modernisierungskosten auf die Mieter umlegen dürfen, statt heute elf Prozent.

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