Bischof Felix Genn ruft Geistliche und Laien zum Zusammenbleiben auf

Drei neue Priester für das Bistum Münster im Paulusdom geweiht

  • Drei Männer sind im Münsteraner Paulusdom zu Priestern geweiht worden.
  • Bischof Felix Genn dankte ihnen bei der Weihe für ihre Entscheidung in einer völlig veränderten Kirchensituation.
  • In seiner Predigt betonte der Bischof, Priester zu sein sei kein Privileg. Es brauche die Verbundenheit mit allen Gläubigen.

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Das Bistum Münster hat drei neue Priester: Münsters Bischof Felix Genn hat am Pfingstsonntag Tobias Eilert (27) aus Ochtrup, Matthias Fraune (56) aus Laer und Lars Rother (26) aus Geldern im St.-Paulus-Dom in Münster zu Priestern geweiht. Mit dabei waren Familien, Freunde sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus den Herkunfts- und Ausbildungspfarreien (Oelde, Borken und Sendenhorst). Viele weitere verfolgten die Weihe per Live-Übertragung im Internet.

„Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz und habe Respekt vor Ihrem ‚Ja‘ zu dieser Entscheidung in einer völlig anderen Kirchensituation, als Sie sich diese zu Beginn Ihres Studiums vielleicht vorgestellt haben“, wandte sich der Bischof zu Beginn an die drei Kandidaten. In seiner Predigt versetzte er sich in jene hinein, die die Entscheidung der Männer womöglich nicht gänzlich verstehen können. „Ich habe in den Gesprächen mit den Dreien spüren können, dass sie sich nicht als Menschen verstehen, die eine Rolle in einem Film spielen, sondern dass sie mitten im Leben stehen und aus dieser Mitte heraus etwas weitergeben möchten, das sie selber zutiefst berührt hat“, verdeutlichte er. Mit der Weihe machten die drei Männer öffentlich, dass sie dem Geheimnis der Liebe Gottes nachgehen und es als Priester weitergeben möchten, so der Bischof.

Genn: In Priestern ist Gott personenhaft anwesend

Zugleich bat er die Gläubigen um das Gebet für die Berufung von Priestern: „Wir brauchen Priester, damit in unserer Kirche und in der Welt diese Wirklichkeit Gottes personenhaft anwesend ist.“ Priester zu sein, sei allerdings kein Privileg: „Nur in der Verbundenheit mit allen Schwestern und Brüdern, die mit ihren Geistesgaben in die Welt hineinwirken, kann die frohmachende Botschaft verkündet werden“, schlug Genn die Brücke zu Pfingsten, dem Fest, das alle Grenzen überwinde und Menschen aller Völker, Nationen und Sprachen zusammenbringe.

"Bei aller Unterschiedlichkeit zusammenbleiben"

„Der Geist erfüllt uns alle, dann entsteht eine Realität, die sich mit der Lebenswirklichkeit der Menschen verknüpft“, sagte der Bischof, der abschließend mit Blick auf die Welt- und Kirchensituation an das Miteinander appellierte: „Lassen Sie uns bei aller Unterschiedlichkeit zusammenbleiben und davon erzählen, was der Auferstandene bewirken kann, weil er die Welt mit seiner Liebe befeuert.“

An die Predigt schloss sich die Weihe an. Zum Zeichen ihrer Hingabe an Gott legten sich die Kandidaten nach ihrem Weiheversprechen auf den Boden. Danach legten ihnen der Bischof und einige Priester in Stille die Hände auf, bevor sie Stola und Messgewand als Zeichen ihres priesterlichen Amtes erhielten. Anschließend salbte der Bischof ihre Hände und überreichte ihnen Kelch und Hostienschale. Zum Abschluss der Weihe gab der Bischof Genn den Neupriestern den Friedensgruß, die anschließend mit ihm erstmals die heilige Messe mitzelebrierten.

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