Trägerschaft lag lange Zeit in Händen des Frauenordens

Eine Ära endet: Ordensschwestern verlassen St.-Barbara-Klinik in Hamm

  • Die letzten fünf Vorsehungsschwestern verabschieden sich von der St.-Barbara-Klinik in Hamm-Heessen.
  • Die Ordensgemeinschaft baute das 1967 eröffnete Krankenhaus wesentlich mit auf.
  • Auch nach einer Krankenhaus-Fusion blieb das Haus in kirchlicher Hand.

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Mit einer Feierstunde und einem Gottesdienst verabschieden die Mitarbeitenden der St.-Barbara-Klinik in Hamm-Heessen und die St.-Franziskus-Stiftung die Vorsehungsschwestern. Die letzten fünf verbliebenen Ordensschwestern Giselhild, Clementina, Herma, Theresina und Hadburga hatten sich schweren Herzens entschlossen, in das Münsterland „heimzukehren“ und das Krankenhaus zu verlassen.

Zwei der Ordensschwestern ziehen in das Haus Loreto in Horstmar-Leer im Kreis Steinfurt, drei Ordensschwestern wohnen im Provinzhaus in Münster. Damit endet für das Krankenhaus eine Ära.

Gründung der Barbara-Klinik mit 78 Ordensschwestern

Als 1963 der Grundstein für die St.-Barbara-Klinik gelegt wurde, waren die Schwestern nicht nur als willkommene Krankenschwestern mit dabei, sondern die Ordensgemeinschaft der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung – kurz Vorsehungsschwestern – hatte als Träger des freigemeinnützigen Schwerpunktkrankenhauses die führende Rolle. Die Schwestern übernahmen die Betriebsführung des 1967 eröffneten Krankenhauses, arbeiteten in der Hauswirtschaft und übernahmen Dienste auf den Krankenstationen.

In der Chronik heißt es über die Gründung des Krankenhauses durch die Vorsehungsschwestern: „Da es in Münster bereits genug Krankenhausbetten gab, folgten die Schwestern einem Angebot aus Hamm und der Pfarrgemeinde in Heessen. Von den 78 Schwestern, die bei der Einweihung im Juni 1967 zur Kommunität gehörten, waren vor der Eröffnung der St.-Barbara-Klinik etliche nach Heessen gekommen, um acht Wochen vor der Einweihung die Klinik zu reinigen.“

Barbara-Klinik: Trägerschaft wechselte 1993

Von 1993 bis 2003 lag die Trägerschaft des Hauses in den Händen der Genossenschaft der Krankenschwestern nach der III. Regel des heiligen Franziskus Münster, die seit 2004 von der St.-Franziskus-Stiftung Münster, eine Stiftung der Genossenschaft der Krankenschwestern nach der III. Regel des heiligen Franziskus Münster, übernommen wurde. Auch in dieser Zeit blieb der Konvent der Vorsehungsschwestern an der Klinik bestehen und übernahm unter anderem liturgische Dienste.

2010 entstand durch den Zusammenschluss des St.-Josef-Krankenhauses Hamm-Bockum-Hövel mit der St.-Barbara-Klinik Hamm-Heessen die St.-Barbara-Klinik Hamm GmbH und damit eine Einrichtung der St.-Franziskus-Stiftung. Das St.-Josef-Krankenhaus war bis dahin ein Malteser-Krankenhaus, in dem über Jahrzehnte die Clemensschwestern aus Münster ihren Dienst taten.

Dankesworte zum Abschied

„Wir verlassen die Klinik mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn wir haben uns hier unfassbar wohlgefühlt“, sagen die fünf Vorsehungsschwestern zum Abschied. Und aus der Krankenhausleitung heißt es: „Wir blicken mit großer Dankbarkeit auf die vergangenen 56 Jahre zurück und wollen unsere Ordensschwestern gebührend verabschieden, ihnen für ihren weiteren Lebensweg Gottes Segen und alles Gute wünschen.“

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