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. Erstmals haben Schülerinnen und Schüler im Kreis Vechta einen Basiskurs zum Thema Demenz absolviert. Eine Lehrerin des Dominikaner-Gymnasiums St.-Thomas-Kolleg hatte dazu eine Demenzkoordinatorin eingeladen. Die Expertin vom St.-Franziskus-Hospital Lohne informierte über das Krankheitsbild und Hilfsangebote
„Das Thema ist wichtig“, sagt Beate Langhorst, „nicht nur für ältere Menschen“. Deshalb ist die Demenzkoordinatorin des Krankenhauses St.-Franziskus-Hospital Lohne froh, dass sie jetzt vor Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs des Dominikaner-Gymnasiums St.-Thomas-Kolleg in Vechta über Demenz sprechen konnte. „Die Krankheit wird ja oft nur mit alten Menschen in Verbindung gebracht“, erklärt sie. „Es gibt aber durchaus auch jüngere Erkrankte, sogar Schülerinnen oder Schüler.“
Beate Langhorsts Auftrag: Sie will möglichst viele Menschen „demenzsensibel“ machen, auch die Schülerinnen und Schüler, die ihr bei ihrem Vortrag in der Pausenhalle des Gymnasiums zugehört haben. Sie informierte dort über das Krankheitsbild und gab unter anderem Tipps zum Umgang mit betroffenen Menschen. Weitere Themen waren zum Beispiel: Wie gehen Angehörige damit um? Oder: Wo können Betroffene und Angehörige Hilfe bekommen?
"Junge Leute haben leichteren Zugang zum Thema Demenz"
„Es geht bei den Vorträgen darum, dass Menschen sich dem Thema annähern“, sagt die Demenz-Expertin und zeigt sich nach dem Vortrag in der Schule zufrieden. Ihr Eindruck nach ihrer Premiere vor Schülerinnen und Schülern: Jüngere Leute sind offene für ein Thema, mit dem Älteren oft mehr Berührungsängste verbinden, weil es tabu- und angstbesetzt sei.
„Jüngere kommen zum Beispiel im Familienkreis damit in Kontakt und können leichter darüber sprechen.“ Bisher sei sie vorwiegend zu Vorträgen vor einem älteren Publikum eingeladen gewesen, Lehrerin Marianne Diekmann hatte sie in den vergangenen Jahren zu Vorträgen zum Thema Altern in die Schule gebeten. Der Basiskurs über Demenz sei sozusagen eine Fortsetzung.
Teil einer Informations-Kampagne
Offenheit für das Thema zu stärken, darauf kommt es auch der Kampagne „Demenz-Partner“ an, zu der auch Beate Langhorsts Vortrag gehört. Unter anderem damit will die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft zusammen mit dem Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesfamilienministerium das Thema in der Gesellschaft bewusster machen.
Eben auch mit 90-minütigen Basiskursen wie dem, zu dem Beate Langhorst ins St.-Thomas-Kolleg gekommen war und an dessen Ende alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Urkunde und eine Anstecknadel bekamen. „Eine Verpflichtung ist damit nicht verbunden. Es ist eher eine Art Ansporn“, erklärt Beate Langhorst.
Praxis- und Fallbeispiele zum Thema Demenz
Sie hat im St.-Thomas-Kolleg nicht nur theoretische Hintergründe vermittelt, sondern auch anhand von Praxisbeispielen das Thema den Zuhörern nähergebracht. Sie selbst ist gelernte Fachkrankenschwester für Intensiv- und Anästhesiepflege sowie Gerontologin und bietet derzeit im St.-Franziskus-Hospital Lohne Demenzberatungen für Angehörige an.
Das Kompetenzzentrum Demenz mit den drei Säulen Angehörigenberatung, Fortbildungen und Netzwerkarbeit wurde 2019 vom damaligen niedersächsischen Sozialministerium gefördert und damit langfristig am St.-Franziskus-Hospital Lohne etabliert. Es versteht sich als wichtiger Baustein der demenziellen Versorgung, insbesondere für die Geriatrie.