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Die katholische US-Bischofskonferenz hat mit sehr großer Mehrheit ein Dokument namens „Das Geheimnis der Eucharistie im Leben der Kirche“ verabschiedet. Nicht enthalten ist der von konservativen Bischöfen geforderte, viel kritisierte Kommunion-Ausschluss von im öffentlichen Leben stehenden Katholiken, die sich dem Nein zur Abtreibung widersetzen.
Gemeint war vor allem US-Präsident Joe Biden. Der praktizierende Katholik tritt für die Legalisierung von Abtreibungen ein. Das bei der Herbstversammlung der Bischöfe in Baltimore beschlossene Dokument nennt keine Namen.
Was im Dokument steht
Laut Informationsdienst „Catholic News Service“ heißt es darin jedoch, niemand solle die Kommunion empfangen, wenn er von schwerer Sünde ohne vorherige Beichte und Freisprechung belastet sei. Wer wissentlich und beharrlich die Lehren der Kirche zu moralischen Fragen ablehne, solle dem Empfang der Kommunion fernbleiben.
Als Zugeständnis an Ausschluss-Befürworter wertet das Jesuitenmagazin „America“ eine Passage, Bischöfe hätten eine besondere Verantwortung zum Schutz der „Integrität des Sakraments“. 222 Bischöfe stimmten für das Papier, acht dagegen.
Papst hatte sich von Ausschluss distanziert
Bischofskonferenz-Präsident Erzbischof José Gomez mahnte, eine verstärkte Hinwendung zu den Sakramenten sei notwendig, um „menschliche Gleichgültigkeit und soziale Ungerechtigkeit“ zu überwinden. Laut Kirchenrecht bestimmen Ortsbischöfe, ob bestimmte Menschen in ihrer Diözese von der Kommunion ausgeschlossen werden.
Papst Franziskus hatte sich von der Idee eines Ausschlusses distanziert. Im September erklärte er, noch nie jemandem die Kommunion verweigert zu haben.