Pater Gottfried Meier wechselt von Abtei Gerleve nach St. Georgenberg

Früherer Pastor von Marienfeld wird Mönch in Tiroler Alpenkloster

  • Der frühere Pastor von Harsewinkel-Marienfeld, Pater Gottfried Meier OSB, ist jetzt Mönch eines Klosters in Tirol.
  • Als er 2021 entpflichtet wurde, hatten mehrere hundert Gläubige dagegen demonstriert.
  • Der 61-jährige Mönch gehörte ursprünglich zur Abtei Gerleve im Münsterland.

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Der Protest war groß, als Pater Gottfried Meier OSB vor zwei Jahren als Pastor im alten Zisterzienserkloster Marienfeld (Harsewinkel, Kreis Gütersloh) entpflichtet wurde. Mehrere hundert Menschen demonstrierten damals im weiten Innenhof der alten Abtei gegen die Entscheidung des Bistums und wollten ihre Solidarität mit dem charismatischen Mönch bezeugen, der knapp 20 Jahre Pastor war. Jetzt hat der Benediktiner weit weg neue Wurzeln geschlagen: Pater Gottfried ist seit gestern Mönch des Tiroler Alpenklosters St. Georgenberg. Das geht aus einem Post auf der Facebook-Seite der Gemeinschaft hervor.

Nach der Beendigung seines Gestellungsvertrags, über die er in einem emotionalen Video berichtete, hatte sich Pater Gottfried zunächst zurückgezogen. Zunächst hatte es geheißen, er wolle in die Abtei Gerleve bei Billerbeck (Kreis Coesfeld) zurückkehren, in die er 1982 eingetreten war. „Wir können ihn bei uns gut gebrauchen, er wäre eine Bereicherung für unsere Gemeinschaft“, hatte der Gerlever Abt Andreas Werner OSB damals erklärt. Er habe Pater Gottfried die Möglichkeit eingeräumt, drei Jahre in einem „anderen klösterlichen Kontext zu leben – um Abstand zu gewinnen und zur Ruhe zu kommen“, erklärte der Abt. Benediktiner bleiben mit ihrer Profess für gewöhnlich lebenslang an ihr Eintrittskloster gebunden.

St. Georgenberg: 1.000 Jahre Tradition mit Wallfahrt

Pater Gottfried bei der Übertragung seiner GelübdePater Gottfried Meier (links) bei der feierlichen Übertragung seiner Gelübde auf das Kloster St. Georgenberg vor dem Abtpräses der Kongregation von St. Ottilien, Abt Jeremias Schröder OSB. | Foto: St. Georgenberg

Nun hat der 61-jährige Pater Gottfried seine Gelübde auf das österreichische Kloster übertragen. Dort lebt er ausweislich dessen Homepage bereits seit 2022. Zur Gemeinschaft gehören demnach sechs Mönche, darunter Abt Jeremias Schröder, Abtpräses der Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, zu der neben dem Kloster St. Georgenberg vier Abteien in Deutschland (St. Ottilien, Münsterschwarzach, Schweiklberg und Meschede) sowie wie weitere weltweit zählen. Die Abtei Gerleve hingegen ist Teil der Beuroner Kongregation.

Das Kloster St. Georgenberg geht auf eine Gründung im ausgehenden 10. Jahrhundert zurück und ist seit 1138 Abtei. Auf einem Berg im Karwendelgebirge nahe Innsbruck gelegen ist es nur zu Fuß zu erreichen, was vornehmlich Wallfahrer seit Jahrhunderten tun. Von Mai bis Oktober findet etwa an jedem 13. des Monats eine Nachtwallfahrt statt. In seinem neuen Kloster wird Pater Gottfried als Hausoberer und Wallfahrtspfarrer angegeben.

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