22 Schülerinnen in Polen unterwegs

Gegen das Vergessen: Gruppe der Xantener Marienschule in Auschwitz

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22 Schülerinnen der bischöflichen Marienschule in Xanten haben das Konzentrationslager Auschwitz besucht. Jetzt schildern sie ihre Eindrücke.

Eine Fahrt, die Spuren hinterlassen haben dürfte: 22 Schülerinnen der bischöflichen Marienschule in Xanten erlebten das Konzentrationslager Auschwitz mit eigenen Augen. Sie wollten die Stadt mit eigenen Augen erleben, die stellvertretend für den grausamen Holocaust in der Zeit des Nationalsozialismus steht. Und das zu einer Zeit, in der der Antisemitismus in Deutschland und der Welt aufgrund der Situation im Nahen Osten wieder aufflammt.

In einem Pressegespräch nach der Gedenkfahrt im Oktober äußern die Schülerinnen: Nie wieder dürften Menschen entrechtet, verfolgt, entwürdigt und ermordet werden.

Intensive Vorbereitung auf Auschwitz-Fahrt

Die Gruppe hat sich intensiv auf das Programm vorbereitet, berichtet Christiane Lamers, die gemeinsam mit Jörg Heinemann die dazugehörige Arbeitsgemeinschaft und die Fahrt nach Auschwitz geleitet hat. So habe man sich mit Shuli Grohmann, der Tochter einer Überlebenden der Shoah, die seit der Mitte der 1970er Jahre in Deutschland lebt, ausgetauscht. Zudem haben die Schüler einen Gottesdienst zum Holocaust-Gedenktag organisiert und sich mit Stolpersteinen auseinandergesetzt.

Während ihrer viertägigen Fahrt standen für die Schülerinnen eine Besichtigung der Stadt Oswiecim (Auschwitz) an. Weitere Stationen seien das Stammlager Birkenau, die Rampe, wo Juden selektiert und in den Tod geschickt wurden, die Kinder- und die Todesbaracke, die Todeszellen, die Todeswand, die Gaskammer und die Krematorien gewesen.

Schülerin: Größe des Lagers erschlagend

Vor allem die Kinderbaracke habe die sie nachhaltig beeindruckt, so die Schülerinnen. „Wie furchtbar, dass dort Gleichaltrige so gelitten haben, nicht dieselben Möglichkeiten hatten, sich zu entwickeln.“ Für die 15-jährige Emma Karaman aus Rheinberg war die Größe des Konzentrationslagers erschlagend. Zudem zeuge die notdürftige Kleidung, selbst bei bitterster Kälte, der Hunger und die Willkür von der Unmenschlichkeit des Systems.

Abends haben sie das Gesehene reflektiert, haben darüber gesprochen, was sie gesehen und erlebt haben. Eines ist ihnen sehr deutlich geworden: Nie wieder dürfe es eine solche Zeit geben, in der Juden oder andere Gruppen verfolgt und ermordet werden. Schon als Jugendlicher müsse man beistehen und einschreiten, wenn mit Hass andere Menschen erniedrigt würden. Man müsse wachsam sein, was gerade passiert. Und dankbar, dass „wir so gut leben“, ist das Resümee der Gruppe.

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