Jugendverband KjG erwägt neue Schreibweise

Gott mit Gender-Stern? Katholischer Jugendbischof begrüßt Diskussion

  • Jugendbischof Johannes Wübbe begrüßt Erwägungen eines katholischen Jugendverbands, Gott künftig mit Gender-Stern zu schreiben.
  • Er finde es positiv, dass sich junge Christen Gedanken über eine Vorstellung von Gott machen.
  • Die KjG denkt über die neue Schreibweise nach.

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Der Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Johannes Wübbe aus Osnabrück, begrüßt Erwägungen eines katholischen Jugendverbands, das Wort Gott künftig mit angehängtem Gender-Stern zu schreiben. Er finde es positiv, dass sich junge Christen Gedanken über eine Vorstellung von Gott machen, sagte er dem Bremer "Weser-Kurier". Mit der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) werde er über das Thema sprechen.

Die KjG hatte bei einer bundesweiten Delegiertenversammlung entsprechende Überlegungen diskutiert. Die Einführung von "Gott*" werde im Verband sensibel vorbereitet, hieß es. Immer mehr Gläubige befremde ein männlich patriarchales, weißes Gottesbild.

 

Wübbe: Anrede "Vater" sagt nichts über Geschlecht Gottes

 

Wübbe sagte, immer wieder begegne ihm die Aussage, dass sich Menschen Gott nicht als alten Mann mit weißem Bart vorstellen könnten. Wer sich intensiver mit Äußerungen aus der Bibel beschäftige, erfahre, dass die Anrede Gottes als Vater vor allem etwas über sein Wesen aussagen solle. "Das ist nicht als Festlegung des Geschlechts gedacht."

Die Frage, ob er einen Zusammenhang zwischen sexueller Gewalt in der Kirche und dem Zölibat, also der verpflichtenden Ehelosigkeit für Priester, sehe, beantwortete Wübbe mit Nein. Er berief sich auf Ergebnisse einer 2018 von der Bischofskonferenz veröffentlichten Studie. Allerdings sei der Zölibat ein Grund für den Mangel an Priestern. Daher gehöre er zu denen, die kritisch fragen, ob der Zölibat unbedingt vorgeschrieben sein müsse.

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