Unterkunft seit Mitte Oktober leer

Großbrand nahe Pilgerhaus Tabgha geht glimpflich aus - Ursache unklar

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Ein größerer Brand auf dem Gelände des deutschen Pilgerhauses in Tabgha (Israel) ist glimpflich ausgegangen. Die Ursache des Feuers ist noch ungeklärt. Derweil wird die Lage als beunruhigend beschrieben.

Ein großflächiger Brand auf dem Gelände des Gästehauses des „Deutschen Vereins vom Heiligen Lande“ in Tabgha (Israel) ist ohne Schäden an Personen oder Gebäuden verlaufen. „Hier wechseln derzeit die Gefühle zwischen Schock und Staunen“, erklärte der Leiter des Hauses, Georg Röwekamp, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Angesichts der Geschichte des Ortes sei ihm wichtig zu betonen, dass die Ursache noch ungeklärt sei und der Brand natürlich willentlich ausgelöst worden sein könnte.

Ein Raketeneinschlag oder -abschuss könne nach derzeitigem Wissen ausgeschlossen werden. Ein Treffen mit der zuständigen Polizei zur weiteren Erörterung sei für Dienstag geplant, so Röwekamp.

Der Brand begann demnach in der Nacht zu Sonntag gegen zwei Uhr außerhalb des Grundstücks an der Kafarnaum-Kreuzung nordwestlich des Sees Genezareth. Er bewegte sich zunächst auf das Pilgerhaus zu, bevor es vor den Gebäuden bergwärts bis zur archäologischen Stätte von Tel Kinrot drehte. Weder die Obstplantage zwischen dem Benediktinerkloster Tabgha noch die Gebäude der kirchlichen Einrichtungen haben so Schaden genommen.

Pilgerhaus für Binnenvertriebene öffnen?

Das Pilgerhaus steht nach Abreise der letzten Gäste nach Beginn des Kriegs zwischen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen und Israel seit 15. Oktober leer. Derzeit prüfe die Hausleitung in Absprache mit den Mitarbeitern von verschiedener Seite informell vorgetragene Anfragen zur Unterbringung von Binnenvertriebenen. „Wenn Not herrscht, wollen wir uns nicht verschließen“, so Röwekamp. Bis der normale Pilgertourismus zurückkehre, dürften Monate vergehen.

Insgesamt beschreibt Röwekamp die Lage seit Kriegsbeginn als beunruhigend. Vor allem sei nicht absehbar, ob sich die Terrororganisation Hisbollah stärker als bisher an dem Krieg beteiligen könnte. Ihr Waffenarsenal sei in „Menge, Präzision und Reichweite“ nicht mit den Raketen der Hamas zu vergleichen.

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