Kardinal ist Präsident des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande

Woelki: Christen sollten trotz des Kriegs im Heiligen Land bleiben

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Kardinal Rainer Maria Woelki findet, Christen sollten trotz des Kriegs im Heiligen Land bleiben. Sie hätten dort „eine Mission“, so der Präsident des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande.

Kardinal Rainer Maria Woelki hält es für wichtig, dass Christen trotz des Kriegs im Heiligen Land bleiben. „Ich kann verstehen, dass manche aus Sicherheitsgründen überlegen, das Land zu verlassen“, sagte Woelki der „Tagespost“. „Aber die Christen im Heiligen Land sind nicht zufällig dort, sie sind dort geboren und haben dort einen Auftrag“, so der Kölner Erzbischof und Präsident des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande (DVHL).

Gleiches gelte für die Christen, die aus „allen Ländern der Welt“ kämen, um an der Seite der Christen des Heiligen Landes sowie an den heiligen Stätten zu wirken und Pilger zu empfangen: „Sie alle haben eine Mission, und diese Mission ist in schweren Zeiten und in der Not besonders wichtig.“ Der DVHL hatte gleichwohl bereits zu Beginn des Kriegs seine Volontäre aus Israel zurückgeholt.

Hilfe für Betroffene in Israel, Gaza und dem Westjordanland

Die Christen spielten in der aktuellen Lage eine wichtige Rolle, meint Woelki. So könne die Kirche in Deutschland „die Stimme unserer kirchlichen Partner in Israel und Palästina“ gegenüber der Politik verstärken. „Die Christen im Heiligen Land stehen zwar nicht außerhalb des Konflikts, aber sie haben keine eigenen Machtansprüche. Das verleiht der Stimme der Kirche eine zusätzliche Glaubwürdigkeit.“

Woelki sagte, über den DVHL habe er eine dringende Anfrage des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, erhalten. Es gehe „um Nothilfe für christliche Familien in Gaza sowie um die finanzielle Unterstützung von Familien im Westjordanland und in Jerusalem, deren wirtschaftliche Lebensgrundlage durch den plötzlichen Einbruch des Tourismus und der Pilgerreisen weggebrochen ist“. Auch gehe es um Hilfe für Arbeitsmigranten in Israel, die durch die Angriffe der Hamas auf jüdische Ortschaften Arbeit und Wohnung verloren hätten. Dafür werde Geld aus dem Heilig-Land-Fonds bereitgestellt, so Woelki.

Der DVHL betreibt unter anderem eine Pilgerunterkunft in Tabgha am See Genezareth.

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