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Überwältigend, cool, alles andere als gewöhnlich – wenn Charlotte, Miriam und Henry über ihre Israel-Reise mit 15 weiteren Jugendlichen und Pfarrer Oliver Rothe sprechen, ist ein breites Grinsen nicht zu übersehen.
Die Gruppe mit Teilnehmenden aus Xanten, Borken und Senden machte sich am Ende der Sommerferien auf, um das Heilige Land von möglichst vielen verschiedenen Seiten zu entdecken. In zehn Tagen war die Reisegruppe unter anderem in Jerusalem, Tel Aviv und am See Genezareth unterwegs.
Zusammenleben der Religionen alltäglich
Für viele war es die erste Reise nach Israel – so zum Beispiel für Henry Gottlob aus Borken und Charlotte Heinrich aus Xanten. Beide sind kurz nach ihrer Rückkehr noch dabei, die vielen Eindrücke zu sortieren. Doch in einem Punkt sind sie sich einig: Die religiöse Vielfalt und das meist friedliche Zusammenleben von Juden, Muslimen und Christen sind ihnen im Gedächtnis geblieben.
Da hakt Miriam Hollstegge ein. Sie ist nicht das erste Mal in Israel gewesen, doch ist ihr diesmal dieses Ausleben der Religionen verstärkt aufgefallen. „In Nazareth breitete ein Mann in seinem Laden wie selbstverständlich öffentlich seinen Gebetsteppich zum täglichen Gebet aus. Das kennen wir aus Deutschland so nicht“, erinnert sich die 16-Jährige aus Borken. Charlotte ergänzt, dass die an ihrer Kleidung erkennbaren ultraorthodoxen Juden zum Stadtbild gehören. Weil sie das aus der Heimat nicht kannte, habe sie zu Beginn der Reise gespannt den „strengen“ Juden hinterhergeschaut, das legte sich allerdings ziemlich schnell.
Israel als Land der Extreme
Im Gespräch mit Kirche-und-Leben.de (von links oben): Pfarrer Oliver Rothe, Henry Gottlob, Miriam Hollstegge und Charlotte Heinrich. | Screenshot: Kirche-und-Leben.de
Organisiert hat die Reise Pfarrer Oliver Rothe aus Senden. Er war schon mehrfach in Israel und will die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren für den Glauben und die Spiritualität begeistern. Ganz bewusst führte er die Teilnehmenden an Orte der Extreme, die Israel reichlich zu bieten hat. „Wir waren mit Jericho in einer der ältesten Städte der Welt und in der teuersten Stadt mit Tel Aviv. Mit dem Toten Meer haben wir den tiefsten Punkt gesehen und in Jerusalem waren hoch oben auf dem Berg“, erklärt der reisebegeisterte Priester.
Und diese Mischung hat offensichtlich die Interessen der Teilnehmenden sehr gut getroffen. „Das war nicht nur eine normale Urlaubsreise“, gibt Charlotte zu, die in Xanten regelmäßig Gottesdienst feiert und als Messdienerin aktiv ist.
Im Gespräch mit Ordensleuten
Die Jugendlichen standen und beteten an der Klagemauer und besuchten die Grabeskirche in Jerusalem, wo die Vielfalt der Religionen greifbar geworden ist, erinnert sich Henry. „Jede Religion hat seine Daseinsberechtigung“, sagt der 19-Jährige, der ebenfalls als Messdiener aktiv ist, voller Überzeugung.
Die Feier von Gottesdiensten mit Pfarrer Rothe gehörte ebenfalls zum Reiseprogramm, zum Beispiel in Bethlehem, im Heiligen Grab oder in Jericho. Die Gruppe sprach mit Pater Nikodemus Schnabel, der in der Dormitio-Abtei auf dem Berg Zion in Jerusalem lebt, und besuchte ein von Ordensschwestern geführtes Alten- und Pflegeheim in Qubeibeh. Das bleibt im Gedächtnis, sind sich alle drei einig. „Wir waren an Orten, von denen Bibelstellen sprechen“, ergänzt Miriam.
Gefühl von Sicherheit in Israel
Daneben blieb auch noch Zeit für touristische Attraktionen, die diese Tour abrundeten. Sie badeten im Toten Meer, paddelten auf dem Jordan und ließen sich treiben vom Trubel auf einem großen Basar.
Gefragt nach der Sicherheit, die während ihrer Reise rund um den Gazastreifen instabil war, bemerkten Charlotte, Miriam und Henry schon eine gewisse Anspannung an Orten wie dem Tempelberg, wo verschiedene Sicherheitskräfte Muslime und Juden voneinander trennten. Doch unsicher hätten sie sich nie gefühlt.
Und was bleibt? Charlotte zum Beispiel fühlt sich gestärkt in der Beziehung zu Gott und zu ihrem Glauben. Sie freut sich auf ihre nächste Messdienergruppenstunde. Auch Miriam und Henry freuen sich auf die nächsten Termine in ihrer Gemeinde. Und Oliver Rothe spricht von einem „sehr besonderen Erlebnis“ und plant schon seine nächsten Touren.