Politiker war Messdiener in Rhede

Ministerpräsident Wüst: „Riesengroße Fehler“ der Kirche bei Missbrauch

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NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst war Messdiener in Rhede, wo der Missbrauchstäter Heinz Pottbäcker als Kaplan tätig war. Wie der Skandal seine Sicht auf die katholische Kirche verändert hat.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wirft der katholischen Kirche „riesengroße Fehler“ im Umgang mit sexualisierter Gewalt vor. Beim Thema Missbrauch sei „teilweise wirklich bis heute nicht gut“, was in der Kirche laufe, sagt Wüst in einer ARD-Fernseh-Dokumentation.

Wüst stammt aus Rhede im Kreisdekanat Borken. Er war Messdiener in St. Gudula und erfuhr laut Doku später, dass ein Nachbar mehrfach in der Sakristei von Kaplan Heinz Pottbäcker vergewaltigt worden war. Dieser verging sich in Rhede und – nach Versetzungen durch die münstersche Bistumsleitung – auch an anderen Orten an Kindern.

Wüst: Wegen Missbrauch Sorge um eigenes Kind

Wüst sagt im Film, der katholische Missbrauchsskandal habe seine Sicht auf die Frage verändert, „mit welcher Sicherheit man sein eigenes Kind irgendwann in die Hände anderer Menschen gibt“. Wüst ist seit 2021 Vater einer Tochter.

„Sehr gläubig“ würde er sich nach eigenen Worten nicht nennen: „Aber Glauben gehört dazu. Ohne Glauben möchte ich jedenfalls nicht leben“, so der Politiker.

Die ARD-Doku
Der Film des Journalisten Markus Feldenkirchen ist in der ARD-Mediathek abrufbar. Die Aussagen zu Missbrauch und Glaube finden sich nach 17:10 Minuten.

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