Sonderausstellung in den Räumen der Kunsthalle

Ikonen-Museum Recklinghausen zeigt bedeutende Schenkung

Der Marienhymnus „Über dich freuet sich die ganze Schöpfung“ gibt der Sonderausstellung den Titel, in der das Ikonen-Museum Recklinghausen 250 Objekte einer wichtigen neuen Schenkung vorstellt.

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Der Marienhymnus „Über dich freuet sich die ganze Schöpfung“ gibt der Sonderausstellung den Titel, in der das Ikonen-Museum Recklinghausen seinen Sammlungszuwachs von 250 Objekten einer wichtigen Schenkung vorstellt.

Neu in der Sammlung des Hauses, das als wichtigstes Museum christlich-orthodoxer Kunst außerhalb der ostkirchlichen Länder gilt, sind vor allem frühe Ikonen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert. Sie stammen größtenteils aus den beiden Kernländern der Orthodoxie, Russland und Griechenland.

Drei Ausstellungsschwerpunkte

Da für die Ausstellung die größeren Räume der Kunsthalle Recklinghausen zur Verfügung stehen, wird die Ikonenschenkung in drei thematischen Bereichen vorgestellt. Erstens geht es um Aspekte der Geschichte der von Byzanz ausgehenden Ikonenmalerei und ihren kretischen, von der Renaissance beeinflussten Ausprägungen. Zweitens werden regionale Besonderheiten der orthodoxen Bildtraditionen präsentiert. Drittens wird auf unterschiedliche Funktionsräume in der Kirche mit einer graphisch angedeuteten Ikonostase und zu Hause mit Hausikonen eingegangen.

Zwar könne eine Museumspräsentation nicht die religiöse Tradition einfangen, sondern nur die ästhetische Motivdarstellung wiedergeben, sagt der Kurator und Museumsleiter Lutz Rickelt. „Aber Kunst und Religion fragen beide nach dem Numinosen, dem Unsichtbaren. Das ist eine Gemeinsamkeit.“

Wer die Ikonen geschenkt hat

Zu den Highlights der Sonderausstellung gehört das Fragment einer Christus-Ikone aus byzantinischer Zeit, die den Gottessohn als Weltenherrscher und Lehrer darstellt. Insgesamt gebe die gezeigte Sammlung einen guten Einblick in „alle wichtigen und teilweise auch seltenen Themen der Ikonenmalerei“. Abgerundet wird die Ausstellung durch liturgische Gegenstände der Alltagsfrömmigkeit, beispielsweise Ikonenlampen und eine Gürtelschließe.

Das Museum wertet die Schenkung als „die umfangreichste und bedeutendste Privatsammlung dieser Art in Deutschland“. Die Stadt Recklinghausen verdankt sie dem pensionierten Jugendrichter des Amtsgerichts Düsseldorf, Reiner Zerlin aus Brühl. Er sammle seit rund sechzig Jahren Ikonen. Der anerkannte Sachverständige für Ikonen gehört zum Förderverein „Eikon“ des Ikonen-Museums Recklinghausen. Das Haus verfügt über 3.500 Ikonen – weitgehend zusammengetragen durch private Sammler.

Die Sonderausstellung ist zu sehen in der Kunsthalle Recklinghausen, Große-Perdekamp-Straße 25-27, Nähe Hauptbahnhof. Geöffnet vom 6. Juni bis 30. August dienstags bis sonntags und feiertags 11 bis 18 Uhr. Eintritt Kunsthalle 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Kombitickets mit dem Ikonen-Museum 8 Euro, ermäßigt 4 Euro

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