Gewalttaten im Bundesstaat Manipur

Indien: Weihbischof Zekorn trifft Opfer „offener Christenverfolgung“

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Weihbischof Stefan Zekorn aus Münster hat Indien besucht. Dort nahm er auch die Folgen eines anti-christlichen Konflikts im Bundesstaat Manipur wahr.

Betroffen angesichts anti-christlicher Gewalttaten in Indien äußert sich Weihbischof Stefan Zekorn aus Münster. Im Bistum Kohima im Bundesstaat Nagaland habe er unter anderem eine 16-Jährige getroffen, berichtet Zekorn der Bischöflichen Pressestelle. Die Frau habe aus ihrem Heimatdorf im Bundesstaat Manipur fliehen müssen und lebe nun im Bistum Kohima in einem Hostel von Ordensschwestern. Zekorn spricht von Folgen einer „offenen Christenverfolgung“.

Im Bundesstaat Manipur wurden nach Angaben der Vereinten Nationen seit Mai mehr als 160 Menschen getötet, die meisten aus der christlichen Gemeinschaft der Kuki. Es habe hunderte Verletzte gegeben, etwa 70.000 Menschen wurden vertrieben und 3.700 Gebäude niedergebrannt, darunter auch Kirchen.

Hintergrund des Konflikts

Der Konflikt begann nach einem Protest der Kuki gegen die beabsichtigte Gewährung des Status „gelisteter Stamm“ für die mehrheitlich hinduistischen Meitei. Der Status würde den Meitei, die 53 Prozent der Einwohner Manipurs ausmachen, wirtschaftliche und soziale Privilegien im Rahmen des indischen Förderprogramms für „gelistete Stämme“ verschaffen.

Seitdem kommt es immer wieder zu blutigen Zusammenstößen zwischen Meitei und Kuki. Die unterschiedliche Religionszugehörigkeit wird dabei häufig instrumentalisiert.

Feiern im Bistum Kohima

Zekorn besuchte die Feiern zum 50-jährigen Bestehen des Bistums Kohima in Nordost-Indien. Zu diesem gebe es seit 15 Jahren freundschaftliche Kontakte, so die Pressemeldung. Das Bistum Münster habe etwa den Bau einer Kirche im Ort Songlhuh maßgeblich finanziert. Zekorn vertrat laut Angaben beim Jubiläum auch die deutschen Hilfswerke Missio, Kindermissionswerk, Misereor und „Kirche in Not“, die sich ebenfalls im Bistum Kohima engagieren.

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