Negativ-Bilanz des LSBT+ Komitees

Katholisches Queer-Bündnis: Bei Weltsynode fehlen große Fortschritte

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Das Katholische LSBT+ Komitee hat eine überwiegend negative Bilanz der am Sonntag beendeten Weltsynode der katholischen Kirche gezogen. 

Die vierwöchigen Beratungen der rund 350 Bischöfe und katholischen Laien über die Zukunft der Kirche habe für queere Menschen keine großartigen Fortschritte gebracht, erklärte das Arbeitsbündnis verschiedener LSBT+ Gruppen am Mittwoch in Recklinghausen. Die Abkürzung LSBT+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transpersonen sowie Menschen anderer Geschlechter und/oder Sexualitäten jenseits der heterosexuellen Norm.

Das Abschlusspapier nehme zwar einige Weichenstellungen vor, erklärte das Komitee. Eine Änderung der kirchlichen Sexuallehre dürfe aber nicht auf unbestimmte Zeitpunkte in der Zukunft verschoben werden.

Bündnis: Weltsynode hat erneut Chance vertan

„Entscheidend für eine Änderung der Sexualmoral ist das Eingeständnis, dass die bisherigen Kategorien der katholischen Kirche nicht ausgereicht haben, um der Komplexität im Hinblick auf Themen wie Geschlechtsidentität, körperliche Vielfalt und sexuelle Orientierung gerecht zu werden.“ Der Abschlussbericht bleibe aber blass, wenn es dort lediglich heiße, dass die theologische Perspektive durch Human- und Sozialwissenschaften und Philosophie erweitert werden müsse.

„Die Synode hat das Wort LSBT+ nicht über die Lippen gebracht“, kritisierte das Bündnis. „Unsere zentralen Anliegen wie die Änderung des Katechismus, die Segnung von gleichgeschlechtlichen beziehungsweise queeren Paaren und der vorurteilsfreie Zugang zu kirchlichen Ämtern werden im Zwischenbericht nicht angesprochen. Damit ist wieder mal eine Chance vertan.“

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