Pfarrei St. Lamberti Münster bietet Reihe zum Mitmachen im Netz

Kochen in der Fastenzeit: Videos stellen Rezepte und Bräuche vor

  • Alle Christen weltweit fasten - dieses Internationale wollte die Pfarrei St. Lamberti Münster herausstellen.
  • Die Idee: Menschen verschiedener Länder und Religionen sollen zusammen kochen.
  • So entsteht eine Reihe von Videos - mit Rezepten zum Nachkochen.

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Valter Ornatelli wendet Auberginen-Scheiben im heißen Öl. Knusprig müssen sie für einen guten „Parmigiana di melanzane“ werden, einen Auberginenauflauf, weiß der Küchenchef des „Il DiVino“ in Münster. Die Pfarrei St. Lamberti hat den gebürtigen Römer Ornatelli gebeten, ein für die Fastenzeit typisches italienisches Gericht zu kochen. Weitere Koch-Events sind geplant.

„Münster ist eine vielfältige Stadt“, sagt Stephan Orth, pastoraler Mitarbeiter in St. Lamberti. „Und weil die Fastenzeit alle Christen weltweit betrifft, haben wir uns im Team überlegt, wie wir diese Dimension in unserer Stadt sichtbar machen können.“ Da die Zuschauer sich beteiligen können sollten, sei die Koch-Idee entstanden.

 

Premiere mit Fisch

 

In der Fastenzeit besuchen Pfarrei-Mitarbeiter deshalb verschiedene Menschen aus der Gastronomie und dem religiösen Leben in Münster und kochen zusammen. In der ersten Folge war Pfarrer Hans-Bernd Köppen Gast in einer Fischbrathalle.

Koch Till Meyer bereitete Kabeljau mit Gemüse zu; die Zuschauer erfuhren außerdem, warum Fisch in der Fastenzeit beliebt ist und welche Bedeutung er als christliches Symbol hat. Bei der jüdischen Gemeinde in Münster, im Kapuzinerkloster und im Alten Gasthaus Leve sind weitere Kochabende geplant.

 

Italienische Bräuche

 

Im „Il DiVino“ stehen Fastenbräuche in Italien im Mittelpunkt: Andrea Bailoni vom Pastoralteam der Pfarrei stammt aus Bozen und lässt sich von Landsmann Ornatelli erklären, was es für den perfekten Auberginenauflauf braucht. Er erfährt, dass eine „Parmigiana“ nahrhaft und fleischlos ist – also gut geeignet für die Fastenzeit.

Während der Küchenchef und sein Koch Andrea Cultrona frittierte Auberginen mit Tomatensauce und Mozzarella schichten, bekommen die Zuschauer spirituelles Hintergrundwissen. Als der Auflauf im Ofen steht, lernen sie zudem die „Witwe des Karnevals“ kennen, eine schwarze Puppe.

 

Tipps zum Nachkochen

 

Ihr dunkles Äußeres stehe für die Fastenzeit als schwierige Zeit des Verzichts. Die Puppe sei aber mit den restlichen Süßigkeiten von Karneval gefüllt. Am zweiten oder dritten Fastensonntag werde in Italien die Puppe als Zeichen des Sieges, des Beginns von etwas Neuem, aufgerissen. „So wird ein Stück der bunten, ausgelassenen Karnevalszeit mit in die Fastenzeit genommen,“ sagt Bailoni.

Für Nachkocher hat Küchenchef Ornatelli noch einen Tipp: „Eine Parmigiana schmeckt frisch zubereitet sehr gut, aber am nächsten Tag noch besser.“

Die Videos der Reihe „Fasten“ sind auf dem Youtube-Kanal „Sankt Lamberti“ oder auf www.sanktlamberti.de zu finden. Dort gibt es auch die Rezepte zum Nachkochen. Weitere Kochabende sind an den Montagen bis Ostern geplant, jeweils um 19 Uhr.