Mahnwache am Tag des Grundgesetz-Jubiläums

Kölner Sozialpfarrer bei Protest gegen rechten Verlag in Lüdinghausen

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Das Grundgesetz wird am 23. Mai 75 Jahre alt. Aus diesem Anlass protestieren Gewerkschafter gegen einen Verlag mit rechten Autoren in Lüdinghausen. Auch der Kölner Pfarrer Franz Meurer wird sprechen.

Franz Meurer, Sozialpfarrer aus Köln, kommt zu einem Protest gegen einen Verlag in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld). Der katholische Priester spricht am Donnerstag, 23. Mai, am Sitz des Manuscriptum-Verlags an der Ecke Lindenstraße/Bahnhofstraße. Dort veranstaltet die Gewerkschaft Bergbau/Chemie/Energie (IG BCE) eine Mahnwache von 16 bis 18 Uhr – am 75. Jahrestag der Verabschiedung des Grundgesetzes.

Im Manuscriptum-Verlag erscheinen auch Bücher des Thüringer AfD-Chefs Björn Höcke, erst kürzlich wegen der Verwendung einer nationalsozialistischen Parole zu einer Geldstrafe verurteilt. Auf der Internetseite des Verlags gibt dieser den AfD-Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland und dessen früheren persönlichen Referenten Michael Klonovsky als weitere Autoren an. Laut IG BCE soll die Aktion darauf aufmerksam machen, dass der Verlag mit diesen Autoren in Lüdinghausen beheimatet ist.

Meurer: Demokratie braucht Demokraten

„Demokratie braucht Demokraten“, so Pfarrer Meurer zu Kirche+Leben auf die Frage, warum er in Lüdinghausen spreche. „Die Entscheidung fällt vor Ort!“

Der Pfarrer der sozial schwierigen Kölner Stadtteile Höhenberg und Vingst sagt, er werde vor den Toren des Lüdinghauser Verlags über Bücher sprechen, die „die Menschenwürde in den Mittelpunkt stellen“. Als Autoren nennt er unter anderem Navid Kermani und den Soziologen Hartmut Rosa.

„Kleine Schritte“

„Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun“, könne sich etwas bewegen, so Meurer. Er ist nach eigenen Worten „Gewerkschafter seit 45 Jahren“, allerdings inzwischen in der Gewerkschaft Verdi, und hat bereits auf mehreren Kundgebungen am Tag der Arbeit, dem 1. Mai, gesprochen.

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