Aktion Dreikönigssingen 2021 im Bistum Münster

Kreative Sternsinger als Postboten und mit Lautsprecherwagen

  • Die Kontakt-Beschränkungen der Corona-Pandemie machen Sternsinger-Besuche unmöglich.
  • Die Gemeinden im Bistum Münster haben aber viele Ideen, wie der Segen zu den Menschen kommen kann.
  • Die Träger der Sternsinger-Aktion haben die „Besuchszeit“ verlängert, um kreative Formen zu ermöglichen.

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Wenn Not erfinderisch macht, dann muss die Not der Sternsinger in diesem Jahr groß sein. Denn die Ideen, wie die Menschen trotz der Kontakt-Beschränkungen in der Corona-Pandemie von den drei heiligen Königen erreicht werden können, sind so kreativ wie vielseitig. Keine Pfarrei im Bistum Münster resigniert - im Gegenteil: An vielen Orten ist der Aufwand größer als in normalen Jahren.

„Das Engagement ist riesig“, sagt Susanne Deutsch, Geistliche Leiterin im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum. „Zum einen ist es den Sternsingern wichtig, dass der Segen irgendwie zu den Menschen kommt, zum anderen wollen alle das Gemeinschaftsgefühl der Aktion in irgendeiner Form bewahren.“ Als wichtigsten Grund hat Deusch den Wunsch ausgemacht, dass die Projekte, denen die Spenden zugutekommen sollen, nicht die Verlierer der Corona-Einschränkungen sein sollen.

 

Postboten in Coesfeld

 

Die Veranstalter der Sternsinger-Aktion, der BDKJ und das Kindermissionswerk, haben sich deshalb entschlossen, die „Besuchszeit“ zu verlängern. Während die Könige sonst nur in der Woche rund um das Dreikönigsfest am 6. Januar unterwegs sind, gibt es dieses Jahr Zeit bis zum 2. Februar. Das soll den Pfarreien Raum geben, eine andere Form für die Aktion zu finden.

Diese Zeit brauchen die Pfarreien in Coesfeld nicht. Außergewöhnlich ist ihre Aktion trotzdem. Denn sie schicken am kommenden Wochenende „Postboten“ los, um Segenstüten in die Briefkästen aller Bewohner auf dem Gebiet von Anna Katharina, St. Lamberti und St. Johannes Lette zu stecken. „Das sind weit über 10.000 Umschläge“, sagt Pastoralreferent Walbert Nienhaus, der beim Kindermissionswerk ordentlich nachbestellt hat.

„Boten haben sich ausreichend gemeldet – Messdiener, Jugendliche und Kinder, die von Eltern begleitet werden.“ In den Briefkästen landen nicht nur die Aufkleber mit dem Segensspruch, sondern auch Texte, Lieder und Informationen zu den Möglichkeiten der Spende.

 

Bitte anschreiben!

 

„Der Aufkleber ersetzt für viele aber nicht den mit der Hand geschriebenen Spruch an der Hauswand“, sagt Nienhaus. „Deshalb haben die Gruppen auch immer gesegnete Kreide mit dabei.“ Die Idee: Wer die traditionelle Form wünscht, soll einfach einen Zettel an den Briefkasten hängen: „Segen bitte anschreiben!“

Als Dank für die vielen Helfer gibt es in Coesfeld eigentlich immer ein gemeinsames Essen. Das kann in diesem Jahr nicht kontaktfrei über die Bühne gehen. Also verschieben sie es auf das kommende Jahr – aber in einer besonderen Form. „Corona, Krone, Currywurst“ wird das Motto heißen, wenn im Januar 2022 die Sternsinger und Begleiter gleich zweier Jahrgänge von einem Sponsor mit Pommes und Currywurst versorgt werden.

 

Sternsinger-Lieder aus Lautsprecherwagen in Münster-Handorf

 

In St. Petronilla Münster-Handorf nehmen sich die Verantwortlichen mehr Zeit für die Planungen. Die braucht es, weil die Sternsinger beim Verteilen der Segenstüten von Lautsprecherwagen begleitet werden sollen.

„Die Lieder und Aufsager der Sternsinger kann es in diesem Jahr nur in dieser Form geben“, sagt Pastoralreferent Hans-Dieter Sauer. „Schön ist, dass wir damit alle Menschen in den Häusern erreichen – nicht wie sonst nur die, die uns die Tür öffnen.“

 

Mindestens drei Wagen unterwegs

 

Drei Wagen hat er für das Aktionswochenende am 23. und 24. Januar schon organisieren können. „Ich habe sie beim Ordnungsamt als gesichert und gekennzeichnet angemeldet.“ Heißt, dass sie sowohl gelbe Rundumleuchten erhalten als auch Sternenschmuck.

Videos mit als Sternsinger verkleideten Seelsorgern, „Segenspunkte“ auf Marktplätzen, an denen sich die Menschen die Segenstüten abholen können, oder Aktionen nach Gottesdiensten vor den Kirchen – mit vielen weiteren Ideen meistern die Sternsinger im Bistum ihre Ausnahmesituation.

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