83. Telgter Krippenausstellung beendet

Krippenpreis des Bistums Münster: Auch US-Schüler unter Preisträgern

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Die Preisträger des Krippenpreises des Bistums Münster stehen fest. Sie sind am Sonntag im Telgter Museum Religio geehrt worden. Auch Schüler aus den USA sind von der Jury ausgezeichnet worden.

Die 83. Krippenkunstausstellung im Religio, dem Westfälischen Museum für religiöse Kultur in Telgte, ist am Sonntag, mit der Verleihung des Krippenpreises des Bistums Münster zu Ende gegangen. Eine fünfköpfige Jury hatte aus 93 eingereichten Krippen zum Thema „Weihnachtsfrieden“ die neun Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt, den zehnten bestimmte das Publikum. Museumsleiterin Anja Schöne freute sich über die gute Beteiligung: Mit mehr als 12.000 Besucherinnen und Besuchern war die Krippenkunstausstellung besser besucht als im Vorjahr, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet.

Weihbischof Stefan Zekorn, Regionalbischof für das Kreisdekanat Warendorf, ging in seinem Grußwort auf den Heiligen Franz von Assisi ein, der im Jahr 1223 damit begonnen hatte, die Weihnachtsgeschichte anhand von Figuren und lebendigen Tieren nachzustellen. „Er wollte die Menschwerdung Jesu lebendig machen, um zu zeigen, dass Gott uns nahe sein möchte.“

106 Künstlerinnen und Künstler in Telgte dabei

Die Krippen der 106 Künstlerinnen und Künstler brächten diese Botschaft auf vielfältige Art und Weise zum Ausdruck. Der Begriff „Weihnachtsfrieden“, der im Ersten Weltkrieg geprägt worden sei, verweise mitunter auf die Konflikte und Kriege in der heutigen Zeit. Ob dort hinein überhaupt ein Weihnachtsfest gefeiert werden dürfe, mit Krippen, die ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln, fragte der Weihbischof – und gab die Antwort darauf: „Wir müssen es, um uns an die Zusage Gottes zu erinnern: Er möchte bei uns Menschen sein.“

Krippenpreis an Schüler aus den USA

Die Jury-Vorsitzende Heike Plaß sowie Thomas Flammer, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur im Bistum Münster, überreichten schließlich die Auszeichnungen. Zu den jüngsten Preisträgern gehören die Schwestern Leonie und Marina Stegemann aus Ostbevern, Schülerinnen und Schüler der Marienschule Telgte sowie Schüler der Elementary School in Barrigada (USA) für ihre farbenfrohe Collage aus gefaltetem und gerissenem Seidenpapier. 

Den Krippenpreis erhielt auch Pedro Alves Filho aus Warendorf-Einen für sein Gemälde „Friedensnacht an der Front“. Das Titelbild der Krippenkunstausstellung sei als „Sehnsuchtsgedicht“ zu verstehen und halte „den Moment des vorübergehenden Friedens einzigartig“ fest. Beate Willemsen aus Telgte wurde für ihr Werk ausgezeichnet, das sich dem Weihnachtsfrieden aus dem Ersten Weltkrieg widmet, Rosa Graßhoff aus Unna für ihre schwarze Weltkugel, unter der die Figuren der Krippe fast erdrückt werden. Hoffnung mache der goldene Streif, der von ihnen ausgeht und die Welt umschließt, beschrieb Heike Plaß.

Weitere Krippenpreis-Träger im Überblick

Den Krippenpreis erhielten zudem Hans Scharnowski, Tania Gentidou, Till Andernacht und Veronika Wilmers für ihre moderne und sozialkritische Umdichtung des Liedes „Ich steh an deiner Krippe hier“ mit animierten Bildern als Videoprojektion unter dem Titel „Komm mit mir auf die Reise“. Zu den weiteren Preisträgern gehörten der Holzbildhauer Bernhardt Vielstädte aus Herzebrock, der am oberen Ende eines Pappelstammes das „Himmlische Jerusalem“ geschaffen hat, sowie Anni Schulte aus Rheine, die mit ihrem Werk „an die franziskanischen Anfänge der Krippendarstellung“ erinnert und den Heiligen Franziskus in die Mitte rückt.

Das Publikum wählte den Diplom-Designer Dirk Müller aus Hannover zum weiteren Preisträger: Aus einer Hacke, einem schlichten Gartengerät, habe er mit dem Effekt der Vergoldung eine Krippe geschaffen – „puristisch anmutend, ästhetisch, mit klaren Linien und Strukturen“, lobte die Jury. Die Aussage „Gute Dinge sind einfach und wahrhaftig“, die der Künstler als Untertitel seines Werkes gewählt hat, auf den christlichen Glauben, seine Tradition und den Ursprung zu beziehen, sei „ein gelungener Brückenschlag, denn die Krippe, die Geburt Jesu, ist ein solcher Ursprung“.

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