Tatkräftige 72-Stunden-Aktion im Köllbachtal

Landjugend Mettingen bringt Kugeln ins Rollen

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Dass die 72-Stunden-Aktion des BDKJ in diesem Jahr wieder „gut ins Rollen” gekommen ist, gilt nicht nur im übertragenen Sinn. Davon kann man sich in Mettingen überzeugen. 

Sie stecken in einem alten Kaugummiautomaten. 50 Cent kosten sie. Kleine Holzkugeln, die nur darauf warten, ihren Weg den Hügel herunterzurollen. Der Weg ist durch eine Holzkugelbahn vorgegeben, die die KLJB Mettingen während der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) gebaut hat. Knapp 120 Meter ist die Bahn im Mettinger Köllbachtal lang. „Wir haben den Platz mit der Gemeinde gemeinsam ausgesucht”, sagt Julius Bücker von der Landjugend. Der Waldweg sei breit genug, um eine Kugelbahn zu bauen, neben der die Besucher auch herlaufen können. Und die Bahn ist nah genug am Dorf, um schnell hinzukommen, begründet er die Entscheidung für den Standort. Die Kugeln rollen ungefähr einen Meter über dem Boden durch ihre Hindernisse, damit auch kleinere Kinder sie sehen können. Dabei werden die Kugeln beispielsweise durch einen kleinen Kasten geleitet, wo sie von einer Seite zur anderen rollen. Auch eine Baumstammspirale liegt auf ihrem Weg.

Weihbischof Christoph Hegge freute sich über das Engagement der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Diese 72-Stunden-Aktion ist ein leuchtendes Zeichen von Solidarität, gelebter Nächstenlieben und Engagement für die Mitmenschen hier in Mettingen.“ Die Landjugendlichen würden das Schöne am Wald für Kinder erschließen, ohne ihn dabei zu beschädigen. Auch NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) schaute vorbei und lobte die Jugendlichen: „Schön, wenn junge Leute sich drei Tage zusammentun und so etwas machen.“ Das gebe ein Gefühl von Zusammenhalt, sagte er. Mettingens Bürgermeisterin Christina Rählmann freute sich ebenfalls: „Super, dass so viele Jugendliche sich für ihren Heimatort engagieren“, sagte sie.

Erstmal wurde der Wald aufgeräumt

Doch bevor die Kugelbahn im Wald aufgestellt werden konnte, waren viele Vorarbeiten nötig: „Wir haben den Wald aufgeräumt, ganz viel Laub an die Seite geschafft und trockene Äste weggeschnitten, damit wir Platz für die Bahn hatten“, berichtete Axel Baune von der Landjugend. Außerdem haben die jungen Leute Zelte aufgebaut, damit die Ehrenamtlichen trotz des Regens im Trockenen arbeiten konnten. „Die Materialien haben wir im Holzgroßhandel eingekauft und selbst vorbereitet – gehobelt und geschnitten“, fügte Baune an.

Am Fuß des Berges, auf dem die Kugelbahn steht, haben die Landjugendlichen die Einzelteile gebaut und gestrichen. Dann ging es den Berg hinauf, wo die Bahn zusammengesetzt wurde – so lange, bis alles stimmte. Denn zu schnell soll die Kugel nicht den Berg hinunterkullern. Schließlich sollen künftige Spieler nebenherlaufen können, ohne gleich aus der Puste zu sein. Am Ende der Bahn wird die Kugel aufgefangen. Dann kann man sie entweder mit nach Hause nehmen oder für den nächsten Rundgang liegen lassen.

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