72-Stunden-Aktion in Langförden

Landjugend packt an: Für einen barrierefreien Zugang zum Pfarrbüro

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Damit gehbehinderte Menschen leichter ins Pfarrbüro kommen können, gestaltet die KLJB Langförden einen barrierefreien Eingang. Das passiert im Rahmen der 72-Stunden-Aktion.

„Wir nehmen das komplette Pflaster einmal hoch“, sagt Thomas Herzog (26). Der Gärtner in der KLJB Langförden zeigt auf den geklinkerten Weg, der in direkter Linie von der Kirche in Richtung Pfarrbüro führt. „Und dann legen wir es langsam ansteigend bis zur Eingangstür.“

Der Sand kommt jeden Moment, Schotter wird nicht benötigt, weil es nur ein Gartenweg ist. Aber mit dem Rüttler müssen die Helferinnen und Helfer der Landjugend in der Pfarrei St. Laurentius am Ende schon noch drüber. Und ein Minibagger ist auch bestellt.

Bis Sonntag fertig

Doch vor dem Verlegen steht das Aufnehmen der Pflastersteine. Dafür haben die Landjugendlichen Paletten neben die Wege gelegt. Darauf legen sie in einer Regenpause an diesem Freitagmorgen die ersten Steine, die sie nach und nach aus dem alten Pflasterverband nehmen.

Auch Julia-Sophie Wessels ist dabei. Die stellvertretende Vorsitzende der KLJB-Gruppe hat das Projekt mit den anderen in der Gruppe vorbereitet. Sie hofft, dass trotz des Regens viele Helferinnen und Helfer kommen werden, damit alles spätestens am Sonntag fertig wird.

Idee des Pfarrers

„Wir wollten gerne etwas für die Gemeinde machen“, erklärt die Lehramtsstudentin. Der Pfarrer habe die Idee mit dem barrierefreien Eingang ins Pfarrbüro gehabt, der bislang aus zwei für manche unüberwindliche Stufen bestand. Für gehbehinderte Menschen seien die bisher einfach zu hoch gewesen, erklärt Pfarrsekretärin Andrea Bohmann. „Sie mussten zum Beispiel ihre Messintentionen unten in den Briefkasten werfen.“ Und bei Taufgesprächen musste oft erst einmal der Kinderwagen in den Flur gehievt werden.

„Stufen sind nun mal ein Hemmnis“, sagt Ralph Forthaus. Dass das künftig nicht mehr nötig ist – dafür sorgt der neue Weg, den die Landjugend in dem Ortsteil der Stadt Vechta bei der 72-Stunden-Aktion errichtet, neben der Renovierung der Schaukästen am Kirchplatz.

„Attacke geben“

„Das Projekt wird sicher fachlich gut ausgeführt werden. Zumal Gärtner und Landschaftsbauer im Team sind“, so der Pfarrer. „Mit sehr viel Energie, auch im Vorfeld. Es hat mich sehr gefreut, das zu erleben.“ Die Pfarrgemeinde übernimmt in dieser Zeit die Versorgung der Jugendlichen mit Getränken und Speisen. Und sie kommt für die Materialkosten auf.

Die Landjugend hat mehr als 180 Mitglieder. Laurentius Lammers ist einer davon. Der 20-Jährige kommt schon in Arbeitsmontur am Pfarrhaus an. „Ich will heute Attacke geben!“, sagt der angehende Schlosser lächelnd.

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