Interventionsbeauftragter Peter Frings über Zahl beschuldigter Geistlicher

Missbrauch - Bistum Münster überprüft Maßnahmen bei 18 Priestern

Das Bistum Münster überprüft Konsequenzen für 18 des Missbrauchs beschuldigte Priester. Bei bislang drei von ihnen seien Gottesdienst-Verbote präzisiert worden, sagte der Interventionsbeauftragte Peter Frings.

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Das Bistum Münster überprüft Konsequenzen für 18 des Missbrauchs beschuldigte Priester. Bei bislang drei Geistlichen seien unklar formulierte Verbote öffentlicher Gottesdienste präzisiert worden, sagte der Interventionsbeauftragte Peter Frings am Donnerstag auf Anfrage. Im November war der Fall eines früher in Kevelaer tätigen Kaplans bekannt geworden, der ein Mädchen im Rahmen der Beichte missbraucht haben soll und wegen eines unklar formulierten Dekrets trotzdem öffentliche Gottesdienste feierte.

 

Nicht jeder war Täter

 

Zu vier weiteren Geistlichen hole die Diözese derzeit externen Rat ein, erklärte Frings. In zwei weiteren Fällen, in denen aktuell kirchengerichtliche Verfahren anhängig seien oder anstünden, habe das Bistum keine Entscheidung zu möglichen Konsequenzen getroffen. Dies erfolge, wenn die Verfahren beendet seien. Zudem gebe es bei einigen wenigen hochbetagten Geistlichen keinen Handlungsbedarf, weil sie nicht mehr in der Lage seien, öffentliche Gottesdienste zu feiern.

Mit Blick auf Missbrauchsvorwürfe verzeichnet das Bistum 57 lebende Priester. Nach den Worten von Frings darf hier aber nicht einfach von Tätern gesprochen werden. Erfasst seien auch solche Fälle, in denen es nur allgemeine Hinweise auf angeblichen Missbrauch gegeben habe, der aber dann in der Folge nicht bewiesen werden konnte. In diesen Fällen habe es keine Dekrete gegeben, die jetzt überprüft werden müssten.