Bistum Münster informiert Gemeindegremien

Anzeige gegen Ex-Pfarrer: Weitere Person meldet sich

Nachdem ein Priester einen früheren leitenden Pfarrer im Kreis Steinfurt angezeigt hatte, hat sich eine zweite Person hat sich beim Bistum Münster gemeldet. Der Interventionsbeauftragte und der Personalchef haben mit den Gemeindegremien gesprochen.

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Nachdem ein Priester einen früheren leitenden Pfarrer im Kreis Steinfurt angezeigt hatte, hat sich eine zweite Person aufgrund der Berichtererstattung beim Bistum Münster gemeldet. Das habe der Interventionsbeauftragte des Bistums, Peter Frings, am 12. August bei einem Treffen von Kirchenvorstand, Pfarreirat und Mitarbeitenden der Pfarrei berichtet, heißt es in einer Pressemitteilung des Bistums Münster vom Donnerstag. Die betroffene Person beabsichtige, sich anwaltlich beraten zu lassen.

Neben Frings habe der Verantwortliche für das Seelsorge-Personal, Karl Render, an dem Treffen teilgenommen. Beide Bistumsvertreter stellten demnach den Gremien die Chronologie des Falles vor. Von Seiten der Bistumsleitung habe man sich kontinuierlich um den ersten mutmaßlich Betroffenen, einen Priester, gekümmert. Dieser habe sich Ende 2018 beim Bistum gemeldet und Mitte Juli 2020 Strafanzeige gegen den früheren leitenden Pfarrer gestellt. Wiederholt habe auch Münsters Bischof Felix Genn Kontakt zu dem Betroffenen in Form von Telefonaten, einem persönlichen Gespräch und per Briefwechsel gesucht und ihn ermutigt, eine Strafanzeige zu erstatten. 

 

Bistum: Betroffene müssen selbst entscheiden

 

„Wir haben ihm immer wieder Hilfsangebote gemacht und unsere Unterstützung zugesagt“, erklärten Render und Frings laut Pressemitteilung. Letztendlich müsse aber der Betroffene selbst entscheiden, ob und wann er seinen Fall öffentlich machen wolle. Ein solcher Schritt stelle immer eine starke emotionale Belastung dar. Dies gelte es zu respektieren.

Die Vorwürfe gegen den ehemaligen leitenden Pfarrer nehme das Bistum ernst, heißt es. Für ihn habe sich inzwischen ein Rechtsanwalt beim Bistum gemeldet. Jetzt müsse abgewartet werden, was die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ergeben würden. Bis dahin könne das Bistum keine weiteren Angaben zu der Angelegenheit machen. Mit den Gremien werde man überlegen, ob und was die Pfarrei in dieser Zeit an begleitender Unterstützung bräuchte.

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