Zahl an Priestern geht leicht zurück

Neue Statistik: Mehr Katholiken weltweit - das liegt an zwei Kontinenten

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Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken wächst langsam, aber stetig. Das liegt vor allem an Afrika und Lateinamerika. Aber auch in den meisten Ländern Europas schrumpft sie nicht. Anders sieht es bei den Priestern aus.

Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken weltweit ist im Jahr 2022 auf 1,39 Milliarden gewachsen. Das war ein Anstieg um ein Prozent im Vergleich zu 2021, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Jahreskirchenstatistik hervorgeht. Die Mitgliederzahl wuchs vor allem in Afrika: Sie stieg dort um drei Prozent auf 273 Millionen Menschen.

Damit kam im Jahr 2022 etwa jeder fünfte Katholik aus Afrika. In Europa blieb die Zahl mit 286 Millionen gleich. Ein Plus um 0,9 beziehungsweise 0,6 Prozent gab es auf den Kontinenten Amerika und Asien.

Mehr Katholiken, weniger Priester

Im Gegensatz zur gestiegenen Katholikenzahl ist die Zahl an Priestern weiter minimal gesunken. Sie ging um 0,03 Prozent auf 407.730 zurück. Damit setzte sich der leichte Abwärtstrend seit 2012 fort. Am stärksten war der Rückgang mit 1,7 Prozent in Europa, wo es absolut gesehen noch immer die meisten Priester gibt. In Afrika hingegen wuchs die Zahl der Priester um 3,2 Prozent, in Asien um 1,6 Prozent. In Nord- und Lateinamerika waren 2022 in etwa so viele Priester wie 2021 im Einsatz.

Einen weltweiten Rückgang meldeten die Priesterseminare: 2022 wurden dort 108.481 Männer zu Priestern ausgebildet. Das waren 1,3 Prozent weniger als 2021. Erneut lag Europa mit minus sechs Prozent weit hinten. In Afrika hingegen stieg die Zahl auf 34.541. Damit war Afrika der Kontinent mit den meisten Priesteranwärtern: Weltweit besuchte fast jeder dritte ein Seminar in Afrika.

Auch weniger Ordensleute – aber nicht überall

Die Zahl der Ordensleute ging 2022 weiter zurück: um 1,6 Prozent auf 599.228. Erneut gab es Unterschiede zwischen Afrika, das 1,7 Prozent mehr Ordensangehörige verzeichnete, und Europa, wo 3,5 Prozent weniger Frauen und Männer nach Ordensgelübden lebten. Rückgänge gab es auch in Süd- und Mittelamerika (minus 2,5 Prozent), Nordamerika (minus 3,0 Prozent) und Ozeanien (minus 3,6 Prozent). In Südostasien stieg die Zahl der Ordensleute leicht um 0,1 Prozent.

Das vom Zentralamt für kirchliche Statistik verfasste Jahrbuch 2022 enthält die aktualisierten Daten zur katholischen Kirche weltweit. Es wird vom Vatikanverlag „LEV“ veröffentlicht und ist seit Donnerstag im Buchhandel erhältlich.

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