Erzbischof Víctor Manuel Fernández: Deutsche Kirche hat ernsthafte Probleme

Neuer Chef der Glaubensbehörde kritisiert Niveau deutscher Theologen

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Kaum hat er sein Amt angetreten, gibt es deutliche Kritik vom neuen Präfekten des Glaubensdikasteriums in Rom. Die Theologen in Deutschland hätten nicht mehr das Niveau von früher, sagt Víctor Manuel Fernández. Überhaupt habe die Kirche hierzulande ein "ernstes Problem".

Scharfe Kritik von oberster Stelle an der katholischen Theologie in Deutschland: Der neue Präfekt des vatikanischen Glaubensdikasteriums, Erzbischof Víctor Manuel Fernández, beklagt in einem Interview mit dem "National Catholic Register", hierzulande gebe es "keine Theologen von dem beeindruckenden Niveau der Vergangenheit". Vielmehr habe die "deutsche Kirche" insgesamt "ernsthafte Probleme" und müsse offensichtlich über eine Neu-Evangelisierung nachdenken.

Zwar wisse er nur wenig über den Synodalen Weg in Deutschland und frage sich, warum er von Journalisten mit dem Reformprojekt identifiziert werde. Fernández betont dennoch, das "Risiko" des Synodalen Wegs liege in dem Glauben, dass die Kirche durch einige progressive Neuheiten wieder blühen werde.

Fernández: Wachsen in der Heiligkeit

Das jedoch enspreche nicht der Idee von Papst Franziskus, der neue missionarische Anstrengungen zur Verkündigung der unendlichen Liebe Gottes im gekreuzigten und auferstandenen Christus betone.

Er selbst, so Fernández, habe als Priester und Bischof die Erfahrung gemacht, dass das gemeinsame Wachsen in der Heiligkeit etwa durch Predigten über Christus, das Gebet, den Heiligen Geist und Maria der beste Weg sei, der religiösen Indifferenz der Gesellschaft zu begegnen. "Ohne Mystik werden wir nirgendwohin kommen", so der argentinische Leiter der Glaubensbehörde.

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