Unter Berüvksichtigung der Preise erster Rückgang seit 2014

Neuer Kirchensteuer-Rekord – aber inflationsbereinigter Rückgang

  • Trotz sinkender Mitgliederzahlen verzeichnen die beiden großen Kirchen in Deutschland Steuereinnahmen in Rekordhöhe.
  • Bei der katholischen Kirche beliefen sich die Kirchensteuereinnahmen 2022 auf 6,848 Milliarden Euro, ein neuer Höchstwert.
  • Die evangelische Kirche meldete 6,242 Milliarden Euro, auch dies ein Höchstwert.

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Trotz sinkender Mitgliederzahlen verzeichnen die beiden großen Kirchen in Deutschland Steuereinnahmen in Rekordhöhe. Bei der katholischen Kirche beliefen sich die Kirchensteuereinnahmen 2022 auf 6,848 Milliarden Euro, ein neuer Höchstwert. 2021 waren es 6,732 Milliarden Euro, wie aus Zahlen hervorgeht, die die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlichte.

Bereits im Frühjahr hatte die Evangelische Kirche in Deutschland ihre Bilanz veröffentlicht. Demnach lag das Kirchensteueraufkommen 2022 bei 6,242 Milliarden Euro, 2021 waren es 5,995 Milliarden Euro. Laut den im Internet zugänglichen Statistiken handelt es sich auch hier um einen Höchstwert.

Folgen der Inflation

Unter Berücksichtigung der steigenden Preise gingen die Einnahmen der katholischen Kirche allerdings im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück - sie lagen inflationsbereinigt bei 4,698 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren wurde dieser Wert stets übertroffen; zuletzt war er 2014 niedriger.

In Deutschland haben die Kirchen das in der Verfassung verankerte Recht, von ihren Mitgliedern Abgaben zu erheben. Diese Kirchensteuer ist die wichtigste Finanzquelle zur Wahrnehmung kirchlicher Aufgaben in Seelsorge, Bildung und Sozialwesen. Die Höhe richtet sich in der Regel nach der Einkommenssteuer. Die Kirchensteuer wird vom Staat eingezogen; er erhält dafür rund drei Prozent des Gesamtaufkommens.

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