Ludger Kaulig übernimmt am Sonntag zwei neue Ämter

Nicht in der Kirche: Steinfurts Pfarrer und Kreisdechant wird eingeführt

Anzeige

Pfarrer Ludger Kaulig ist neuer Pfarrer der Steinfurter Pfarrei St. Nikomedes und wird zusätzlich die Aufgabe des Kreisdechanten übernehmen. Der Empfang ist an einem ungewöhnlichen Ort.

Die Mensa des Gymnasiums in Steinfurt-Borghorst wird zu einem großen Gottesdienstraum, wenn Ludger Kaulig am 17. September in sein Amt als neuer Pfarrer der Pfarrei St. Nikomedes in Steinfurt eingeführt wird. Weil die Pfarrkirche St. Nikomedes derzeit umfassend renoviert wird und die beiden Filialkirchen doch ein wenig klein sind, hat die Pfarrei entschieden, den Gottesdienst mit dem Empfang und der Feier des Nikomedes-Festes in die Schule zu verlegen.

„Wichtig ist, dass wir niemanden ausschließen. Alle sind willkommen und sollen mitfeiern können“, begrüßt Pfarrer Ludger Kaulig den Ort des um 10 Uhr beginnenden Gottesdienstes. Mehr als 400 Gemeindemitglieder können in der Mensa Platz finden. Anschließend sind die Begegnung und das Nikomedes-Fest auf dem Schulhof.

Ansprechpartner für Politik auf Kreisebene

Der 59-jährige Kaulig wird neben seinen Aufgaben als Pfarrer als neuer Kreisdechant das Kreisdekanat Steinfurt leiten und in dieser Funktion Ansprechpartner für Behörden, Institutionen und Politik auf Kreisebene sein. Er ist in beiden Ämtern Nachfolger von Jochen Reidegeld, der vor einigen Monaten die Aufgaben aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste.

Über seinen Dienst als Seelsorger hat Kaulig einmal gesagt: „Die bewusste Reflektion und das Wissen um unseren Glauben sind mir wichtig. Besonders am Herzen liegt mir die Vermittlung weltkirchlicher Erfahrung als Relativierung lokaler Einseitigkeiten und ideologischer Verengung, als Versöhnung von Vielfalt und Einheit, als Leben in Fülle in Gottes Geist.“

Experte über den Islam

Der Seelsorger ist seit vielen Jahren im christlich-islamischen Dialog engagiert. Er ist einer von zwei Islam-Beauftragten des Bistums Münster und hat beispielsweise bei Katholikentagen gemeinsam mit Vertretern des Islams um Verständigung zwischen den Religionen geworben.

Der promovierte Theologe, der seine Doktorarbeit zum Thema „Ebenen des Christlich-Islamischen Dialogs“ schrieb, hatte einmal im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“ gesagt: „Die christliche Perspektive von der Welt ist der Wille Gottes zu Einheit und Frieden unter den Menschen. Darüber hinaus muss uns allen klar sein, dass jeder Unfrieden unter den Religionen vor allem vor jenen, die Religion generell kritisch sehen, immer auch zum Zeugnis gegen unseren eigenen Glauben wird.“

Ein Leiter großer Pfarreien

Der aus Marl stammende Seelsorger ist erfahrener Gemeindeleiter und hat in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Gemeinde-Zusammenführungen begleitet: Von 2000 bis 2011 war Kaulig Pfarrer von St. Elisabeth und St. Michael in Rheine, seit 2011 leitete er die Pfarrei St. Bartholomäus in Ahlen mit sechs Kirchorten und zwei Kapellen.

In den kommenden Monaten wird sich Kaulig mit Pastoralen Räumen befassen. Fünf dieser Seelsorge-Räume werden zum 1. Januar 2024 im Kreisdekanat Steinfurt errichtet.

Steinfurter schätzen die Teamarbeit

In der Pfarrei St. Nikomedes haben die kirchlichen Gremien vor zwei Jahren eine auf Teamarbeit setzende Pfarreileitung geschaffen. Während der Kirchenvorstand die wirtschaftliche Verantwortung übernimmt, ist es die Aufgabe der Pastoralen Pfarreileitung, die pastorale Ausrichtung der Pfarrei festzulegen und das Gemeindeleben zusammen mit den beiden Gemeindeausschüssen zu gestalten.

Anzeige