Anzeige
Rolf Abrahamsohn (94), Holocaust-Überlebender aus Marl und Ehrenvorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Recklinghausen, ist mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt worden. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) überreichte ihm die Auszeichnung am Montag in Marl, wie die Staatskanzlei mitteilte. Abrahamsohn halte die Erinnerung an das Menschheitsverbrechen des Holocaust und seine Opfer wach, indem er unter anderem Schülern über die Grausamkeiten der Nationalsozialisten berichte, hieß es zur Begründung.
Durch seine Besuche in Schulen trage Abrahamsohn dazu bei, „dass nichts vergessen wird und dass vor allem die Opfer nicht vergessen werden“, sagte Laschet. Sein Lebensweg sei „für uns alle eine Mahnung, dass wir immer wachsam bleiben müssen gegenüber jeder Form von Rassismus und Antisemitismus“.
Ehrenvorsitzender der Kultusgemeinde Recklinghausen
Abrahamsohn wurde 1925 in Marl geboren. Zusammen mit seiner Familie wurde er 1938 aus seiner Heimatstadt vertrieben. Die Familie zog nach Recklinghausen. 1942 folgte die Deportation von Abrahamsohn und seiner Mutter nach Riga. Er überstand das dortige Ghetto wie auch die Konzentrationslager Kaiserwald, Stutthof, Buchenwald und Theresienstadt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Marl zurück. Er setzte sich für die neu gegründete Jüdische Kulturgemeinde Bochum/Herne/Recklinghausen ein und war von 1978 bis 1992 deren Vorsitzender. Seit 2016 ist Rolf Abrahamsohn Ehrenvorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Recklinghausen.
Der Verdienstorden des Landes NRW wird seit 1986 an Bürger als Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste für die Allgemeinheit verliehen. Er ist die höchste Auszeichnung des Landes.