Nicht erst beim Treffen ab Sonntag ist Umweltschutz ein Thema

Papst Franziskus, die Ökologie und die Amazonas-Synode

Umweltschutz steht als ein wichtiges Thema auf der Agenda der Amazonas-Synode im Vatikan. Doch schon früher hat Franziskus den Raubbau an der Natur kritisiert.

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„Wir sind alle besorgt um die großen Brände, die sich in Amazonien entwickelt haben. Beten wir dafür, dass sie schnellstmöglich gebändigt werden“ – diesen Appell hat Papst Franziskus an einem Sonntag im August vom Petersplatz in die Welt gesendet. Das Amazonasgebiet als grüne Lunge sei „lebensnotwendig für unseren Planeten“, betonte Franziskus.

Die Waldbrände, die sich diesen Sommer ihren Weg durch Amazonien fräsen, sind die schwersten seit Jahren. Sie bringen eine Region in die Schlagzeilen, die Papst Franziskus schon länger im Blick hat – auch angesichts ihrer Bedeutung für die Umwelt.

 

„Krise des Regenwaldes“

 

So kündigte er bereits im Oktober 2017 eine Sondersynode zum Amazonasgebiet an. Dabei erwähnte er explizit auch eine „Krise des Amazonas-Regenwaldes, der Lunge von entscheidender Bedeutung für unseren Planeten“.

Bei der Sondersynode zu Amazonien ist die Umwelt nicht Hauptthema. Vorrangig soll es um Theologie und Seelsorge in Amazonien gehen. Dennoch werden auch Umweltfragen eine Rolle spielen – zumal diese dem Papst aus Argentinien schon länger ein Anliegen sind.

 

Die Enzyklika „Laudato si“

 

Grundlegend ist seine Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato si“, die er 2015 veröffentlichte. In dem Schreiben wirbt Franziskus unter anderem für eine ganzheitliche Ökologie und warnt vor Folgen des Klimawandels. Der stelle ein „globales Problem mit schwerwiegenden Umwelt-Aspekten und ernsten sozialen, wirtschaftlichen, distributiven und politischen Dimensionen“ dar und sei eine „der wichtigsten aktuellen Herausforderungen für die Menschheit“, so der Papst.

In den Blick der breiten Öffentlichkeit rückte das Thema durch die Schulstreiks der schwedischen Umweltaktivistin Greta Thunberg. Die Initiative stärkte der Papst etwa am 1. September in seiner Botschaft zum Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung: „Dies ist die Zeit, um prophetische Handlungen zu unternehmen“, schrieb er. Weltweit forderten viele junge Menschen „mutige Entscheidungen“. Für die junge Generation forderte der Papst „echte Antworten, nicht leere Worte: Fakten und keine Illusionen“. Auch die Amazonas-Synode erwähnte Franziskus in dieser Botschaft. Es gehe darum, „auf den Schrei der Armen und der Erde zu antworten“, gab er die Richtung vor.

 

Mehr im Blick als den Klimawandel

 

Der Papst hat freilich nicht nur den Klimawandel im Sinn. In seinem Gebetsanliegen für September rief er zum Schutz der Weltmeere auf. Beim Rückflug seiner jüngsten Afrika-Reise sprach er von einer „Verteidigung der Ökologie, der Biodiversität, die für uns lebenswichtig ist“.

Auch „Laudato si“ beklagt den Verlust der Artenvielfalt als eine der Folgen langjähriger Umweltzerstörung und thematisiert ebenso die Wasserfrage. Alles Themen, die sich gut am Beispiel Amazonien zeigen lassen – etwa wenn es um die Privatisierung der Wasserversorgung geht, die der Papst in seinem Umweltschreiben kritisiert.

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