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Papst Franziskus kritisiert eine nach seinen Worten seit der Sklavenzeit anhaltende Ausbeutung Afrikas. „Die Vorstellung, dass Afrika existiert, um ausgebeutet zu werden, ist das größte Unrecht, das es gibt“, sagte er der spanischen Zeitschrift „Mundo Negro“. Diese Haltung sei „im kollektiven Unterbewusstsein vieler Menschen verankert und muss geändert werden“.
In der von Comboni-Missionaren geleiteten Zeitschrift warf der Papst den Weltmächten vor, in erster Linie den materiellen Reichtum Afrikas plündern zu wollen. Er warb dafür, sich stattdessen vom geistigen Reichtum der Afrikaner inspirieren zu lassen. Dafür sei es notwendig, auf die Menschen zuzugehen.
Kritik an Migrationspolitik der EU
Die Europäische Union etwa tue zu wenig, um afrikanische Migranten aufzunehmen und zu integrieren. Länder an EU-Außengrenzen wie Griechenland, Zypern, Italien, Spanien und Malta würden bei der Bewältigung der Migrationsströme im Stich gelassen. Franziskus nannte das eine „große europäische Ungerechtigkeit“. Es sei ein „Verbrechen“, Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft durch Stacheldrahtzäune zu stoppen.
An diesem Wochenende, 14. und 15. Januar, wird in den Gottesdiensten im Bistum Münster die Afrika-Kollekte gehalten; sie kommt dem Hilfswerk Missio zu. Der Papst wiederum holt vom 3. bis 5. Februar eine schon länger zugesagte Reise in den Südsudan nach.