Testphase läuft in sechs Kitas

Rucksack für schwere Kinderherzen - Projekt im Bistum Münster gestartet

  • Ein blauer Rucksack soll Kita-Kindern im Bistum Münster bei belasteten Situationen helfen.
  • Die Testphase des Projekts wird in sechs Kitas durchgeführt.
  • Finanziell gefördert werden die Rucksäcke von der Markus-J.-König-Stiftung.

Anzeige

Er soll bei schweren Kinderherzen helfen, bei Traurigkeit oder auch bei Wut. In belasteten Situationen sollen Erzieherinnen und Erzieher in den katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Münster künftig zu einem blauen Rucksack greifen können. In diesem sind Bücher, Kuscheldecke, Handschmeichler, Gebete, Lieder und weiteres Material, um es Mädchen und Jungen zu ermöglichen, über ihre Gefühle zu sprechen.

In sechs der insgesamt etwa 750 Einrichtungen in katholischer Trägerschaft gibt es diesen besonderen Rucksack ab Mitte Januar für eine Testphase, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet. Finanziell unterstützt wird das Projekt durch 5.000 Euro aus der Markus-J.-König-Stiftung. Der Stifter selbst kam jetzt mit Bistumsvertretern in den St.-Martin-Kindergarten nach Altenberge, um das Projekt vorzustellen.

Materialien im Rucksack schnell greifbar

„Kinder suchen schon früh Antworten auf die großen Fragen“, weiß Marcus Bleimann, zuständig für die Kita-Pastoral im Bistum Münster. Deshalb soll das Material auch beim Theologisieren und Philosophieren mit den Kleinen helfen. Den verschiedenen Themenfeldern sind verschiedene Farben zugeordnet. Und damit die Materialien schnell greifbar sind, befinden sie sich in bunten Stoffbeuteln.

Dass alles in einem Rucksack verstaut ist, hat mehrfache Bedeutung. Zum einen sei er natürlich praktisch, „aber jedes Kind bringt auch im übertragenen Sinn einen Rucksack mit in die Einrichtung“, betont Bleimann: „Unsere Aufgabe ist es, ihre Gefühle an- und wahrzunehmen und sie zu unterstützen, mit diesen Gefühlen umzugehen.“ Es gehe darum, die Kinder fürs Leben zu stärken.

Testphase in verschiedenen Sozialräumen

Die sechs für die Testphase ausgesuchten Einrichtungen befinden sich in verschiedenen Sozialräumen. Die Teams der Kitas werden gebeten, kritisch rückzumelden, was gut und was am Rucksack-Inhalt noch verbessert werden kann.

Silke Fieke-Linnemann vom Altenberger St.-Martin-Kindergarten freute sich sehr über den Rucksack und bedankte sich für die Unterstützung. Die im Sommer 2020 gegründete Markus-J.-König-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Kindertageseinrichtungen im Bistum Münster zu unterstützen.

Anzeige