Weihnachtsaktion der ökumenischen Beratungsstelle in Rheine

Schnelle Hilfe: So unterstützt der Verein „Salzstreuer“ Bedürftige

  • 71 Lebensmittelgutscheine verteilt die ökumenische Beratungsstelle „Salzstreuer“ in Rheine an ärmere Menschen.
  • Spenden von Verbänden, Berufsgruppen und der Stadt Rheine machen die Aktion zu Weihnachten möglich.
  • Im Verein „Salzstreuer“ arbeiten 48 Frauen und Männer ehrenamtlich mit.

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Vor der Öffnungszeit des „Salzstreuers“, einer Beratungsstelle für Menschen in Notlagen in Rheine, stehen ältere und jüngere Menschen Schlange. Sie müssen auch im Winter draußen stehen, denn der soziale Treffpunkt lässt immer nur einen einzelnen Hilfesuchenden hinein.

„Es geht um Diskretion. Wir beraten, geben Menschen bei Problemen Rat und Hilfe. Manchmal können wir selbst helfen oder wir verweisen an die professionellen sozialen Dienste“, sagt Anni Deitmar. Sie hat an diesem Dienstagmorgen zusammen mit Michael Allgaier Dienst im „Salzstreuer“ und führt die Gespräche.

Niedrigschwellige Beratung

Manchmal geht es um bürokratische Hilfen, wenn Verständigungsschwierigkeiten aufgekommen sind. Viele Migrantinnen und Migranten leben im Stadtviertel.

In diesen Tagen führen die Mitarbeitenden in der niedrigschwelligen Beratungsstelle nicht nur Gespräche. Sie verteilen auch anlässlich einer Weihnachtsaktion Lebensmittelgutscheine an Familien und Alleinstehende, die über ein geringes Einkommen verfügen oder Transferleistungen empfangen.

Steigende Lebensmittelpreise

In der Beratungsstelle „Salzstreuer“ in Rheine erhalten Menschen in Notlagen unbürokratische Hilfen. | Foto: Johannes Bernard
In der Beratungsstelle „Salzstreuer“ in Rheine erhalten Menschen in Notlagen unbürokratische Hilfen. | Foto: Johannes Bernard

Über die Weihnachtsaktion ist Uta van Delden vom Vorstand des Vereins Salzstreuer erfreut: „Immer mehr Menschen leiden unter den erhöhten Lebensmittelkosten und bitten um Unterstützung. Der Salzstreuer stellt Lebensmittelgutscheine für Betroffene aus.“

Aufgrund der einmaligen Zuwendung der Stadt Rheine in diesem Jahr von 2000 Euro ist es möglich, mehr Gutscheine als in den Vorjahren mit erhöhtem Betrag auszugeben. Einige Berufsgruppen, Firmen und Verbände wie jüngst die Katholische Frauengemeinschaft St. Elisabeth überreichen weitere Spenden.

Familien erhalten maximal 70 Euro

71 Gutscheine können so in diesen Tagen vergeben werden. Eine einzelne Person bekommt 35 Euro, für jedes weitere Familienmitglied kommen zehn Euro dazu. Maximal bekommt eine Familie 70 Euro.

„Wir kennen unsere Kunden. Sie sind dankbar für diese Unterstützung“, sagt van Delden. 320 bedürftige Menschen zählt die Kartei. Überprüft wird regelmäßig, wer was wann an finanziellen Zuwendungen bekommt. Die meisten Kunden sind Bezieher von SGB II (Grundsicherung) oder XII (Sozialhilfe). Die behördlichen Bescheide werden überprüft.

Günstige Backwaren vom Vortag

Die Einzelberatung im „Salzstreuer“ geschieht im diskreten Rahmen. | Foto: Johannes Bernard
Die Einzelberatung im „Salzstreuer“ geschieht im diskreten Rahmen. | Foto: Johannes Bernard

Der Verein Salzstreuer finanziert sich allein durch Spenden. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich, sodass die Spenden unmittelbar Hilfesuchenden zugutekommen. An jedem Donnerstag können Kunden für einen geringen Betrag Brot vom Vortag erwerben. Das Brot wird von Rheiner Bäckereien gespendet.

„Die Erleichterung der Menschen ist spürbar, und wir sind froh, ein bisschen Unterstützung für die Familien leisten zu können“, sagt van Delden.

Mehr freiwillig Engagierte

Stolz ist sie darauf, dass in den letzten Wochen der Stamm der Mitarbeitenden gewachsen ist. Acht neue freiwillig Engagierte machen mit, sodass die Gruppe auf 48, davon 28 Aktive, angewachsen ist.

Der Verein Salzstreuer in Rheine „links der Ems“ ist eine ökumenische Initiative der evangelischen Jakobi-Gemeinde und der katholischen Pfarrei St. Dionysius in Kooperation mit dem Caritasverband Rheine und dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Tecklenburg. In Rheine „rechts der Ems“ erhalten Menschen in Notlagen unbürokratische Hilfen im Sozial-Punkt im Bürgertreff des Basilika-Forums.

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