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Mit einer „Woche der Armut“ machen in Bocholt soziale und kirchliche Einrichtungen auf die Verbindung von sozialer Benachteiligung und Gesundheit aufmerksam. Ein Arzt wird sein „rollendes Sprechzimmer“ vorstellen.
„In Deutschland sterben diejenigen früher, die weniger Geld haben“, meint Professor Gerhard Trabert. Der Mediziner aus Mainz erkannte schon vor längerer Zeit eine Verbindung zwischen sozialer Benachteiligung und Gesundheit. Bekannt geworden ist der Allgemeinmediziner durch sein rollendes Sprechzimmer, mit er zu Menschen fährt, die es selbst nicht schaffen, eine Praxis aufzusuchen. Außerdem trat er 2022 bei der Wahl zum Bundespräsidenten gegen Frank-Walter Steinmeier (SPD) an, um auf das Thema Armut aufmerksam zu machen.
Trabert ist Schirmherr der diesjährigen „Woche der Armut“ in Bocholt, die am 19. Februar 2024 um 19 Uhr eröffnet wird. An diesem Tag wird der Mediziner in der Familienbildungsstätte am Ostwall zum Thema „Armut macht krank – Krankheit macht arm“ sprechen und das Gesundheitssystem erläutern.
Bewusstsein für die Menschen am Rand
Über die Veranstaltungsreihe, die unter anderem der Sozialdienst Katholischer Männer, der Caritasverband, das Deutsche Rote Kreuz und die Familienbildungsstätte vorbereitet hat, sagt Ulrik Störzer im Gespräch mit Kirche+Leben: „Es ist wichtig, das Thema Armut in Bocholt in regelmäßigen Abständen in Erinnerung zu rufen, damit wir nicht die Menschen vergessen, die am Rand unserer Gesellschaft stehen.“
Der Mitarbeiter der Familienbildungsstätte und Mitorganisator der „Woche der Armut“ möchte nicht nur Missstände aufzeigen, sondern gemeinsam mit unterschiedlichen Trägern und der Stadtverwaltung nach Lösungsansätzen suchen: „Armut wird in Bocholt häufig verdeckt erlebt. Viele Menschen schämen sich, ihre Armut zu zeigen, da sie einen sozialen Abstieg innerhalb der sie umgebenden Gesellschaft befürchten“, sagt Störzer.
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