Zuletzt mehrere Einbrüche im Bistum Münster

Taufbecken, Spendenboxen, Bronzebilder: Kirchen im Visier von Dieben

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Diebe haben es offenbar auf mehrere Kirchen im Bistum Münster abgesehen – teilweise mit erheblichen Schäden. Das meldet die Polizei. Der Kirche+Leben-Überblick.

Für Küsterin Christiane Reichel war es am vergangenen Sonntagabend eine eher gruselige Begegnung: Eigentlich hatte ihr Küster-Kollege bereits die Kirche abgeschlossen. Doch sie wollte nochmal sichergehen, dass alle Türen der St.-Agatha-Kirche in Dorsten geschlossen sind. Die Überraschung folgte umgehend: In der Kirche befand sich noch ein Pärchen, das eingeschlossen wurde.

Christiane Reichel gibt die Begegnung gegenüber Kirche+Leben so wieder: „Das war ein wirklich freundliches Pärchen, so um die Mitte 20. Sie gaben an, dass sie eingeschlossen wurden und ihre Handys leider leer seien.“

War es das Pärchen?

Küsterin Reichel entließ die beiden zurück in die Freiheit: „Da haben Sie ja nochmal Glück gehabt.“ In der Kirche verschaffte sich die Mitarbeiterin nach eigenen Worten noch einen Überblick. Am Opferstock bemerkte sie aufgebrochene Spendenboxen.

Reichel mutmaßt: „Das könnte das Pärchen gewesen sein.“ Insgesamt klagt die Gemeinde über drei aufgebrochene Spendenboxen. Da sie regelmäßig geleert werden, sei das entwendete Geld nicht das größte Problem. Die Spendenboxen aus Metall wurden von einem Künstler kreiert und müssen nun aufwändig repariert werden.

Taufbecken in Marl verschwunden

Die Kirchengemeinde St. Franziskus in Marl klagt ebenfalls über Diebstähle in ihren Kirchen mit erheblichem Schaden. Laut Mitteilung der Polizei Recklinghausen stiegen unbekannte Täter am vergangenen Wochenende in die Liebfrauen-Kirche ein. Demzufolge fehlen der Gemeinde nun mehrere Bronzebilder des Kreuzweges. „Die Bilder mussten mit Gewalt aus der Wand gerissen werden. Die waren eigentlich fest verankert“, so Pastor Florin Budau in einem Gespräch mit Kirche+Leben.

„Bereits im Dezember wurde hier ein Taufbecken aus Kupfer geklaut. Das ist wirklich ärgerlich“, so Budau. Nun müsse eine Glasschale als Taufbecken im Altarstein herhalten.

In derselben Gemeinde, aber einer anderen Kirche, der Herz-Jesu-Kirche, schlugen laut Polizei der oder die Täter zwischen Montag und Mittwoch ebenfalls zu. Pastor Florin Budau gab gegenüber Kirche+Leben an, dass der komplette Kreuzweg, also 14 Bronzetafeln geklaut wurde.

In Marl denkt man nun über eine Videoüberwachung für alle Kirchen nach, so Budau zu Kirche+Leben.

Wo sind Zepter und Bischofsstab aus Gemen? 

Beim Krippenabbau in der Kirche St. Antonius Abt in Schöppingen-Gemen (Kreis Borken) bemerkten Helfer, dass unbekannte Täter einen Bischofsstab und ein Zepter von Figuren gestohlen hatten. Die Gegenstände haben insbesondere einen historischen Wert: Sie sollen aus dem 15. Jahrhundert stammen und haben eine Länge von circa 50 beziehungsweise 30 Zentimetern, so die örtliche Polizei. Die Tat kann allerdings schon etwas länger zurückliegen: Die Polizei schreibt von einer Zeitspanne vom 17. Dezember 2023 bis 25. Januar 2024.

In Emmerich zeigten Täter nach einem Diebstahl hingegen Reue: Rund zwei Wochen nachdem sie eine Schnitzerei aus einem Beichtstuhl herausgebrochen hatten, wurde der Gegenstand hinter Mülltonnen des Tatortes, der St.-Martini-Kirche, gefunden.

Hinweise an die Polizei:
Zeugen, die Aussagen zum Diebstahl in der St.-Agatha-Kirche in Dorsten machen können, wenden sich bitte an das Polizeipräsidium Recklinghausen. Telefonnummer: 0800 2361 111

Ebenfalls ermittelt die Polizei Recklinghausen zu den Diebstählen in Marl. Hier nimmt die Polizei Hinweise unter der Nummer 0800 2361 111 entgegen.

Die Kripo Ahaus sucht unterdessen Hinweisgeber zum verschwundenen Zepter und Bischofsstab aus Schöppingen. Telefonnummer: (02561) 9260

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