Pfarrei schaltet Polizei ein

Unbekannte beschädigen Beichtstuhl in Emmerich - Aufruf hat Erfolg

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Plötzlich fehlte ein wertvolles Schnitzwerk: Unbekannte Täter haben in der St.-Martini-Kirche in Emmerich an einem Beichtstuhl gewütet. Die Pfarrei suchte öffentlich nach den Tätern – mit kleinem Erfolg.

Vor rund zwei Wochen sei es passiert: Der Küster der St.-Martini-Kirche habe festgestellt, dass eines der vier neugotischen Schnitzereien herausgebrochen worden sei, so Bernd de Baey, leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit St. Christophorus/St. Johannes der Täufer gegenüber Kirche+Leben. Die Pfarrei schaltete die Polizei ein und stellte Anzeige.

„Bei dem Schnitzwerk handelt es sich um Handarbeit“, so Pfarrer de Baey. Er schätzt den Wert des herausgerissenen Werkes auf 1.000 bis 1.500 Euro. Da zähle aber weniger der Geldwert an sich, sondern vielmehr das Alter und die aufwändige Arbeit. De Baey wirft im Gespräch mit Kirche+Leben die Frage auf: „Was macht man mit so einem Schnitzwerk?“ Möglicherweise könne man die Schnitzerei bei sich zuhause aufhängen, mehr sei aber auch nicht drin.

Emmericher Pfarrei sucht nach Tätern

Parallel zur Anzeige suchte die Pfarrei selbst nach Hinweisen zu den Tätern. Das Portal NRZ.de zitiert die Seelsorgeeinheit: „Sollten Sie beim Besuch der Kirchen verdächtige Dinge beobachten, möchten wir Sie bitten, sich im Pfarrbüro zu melden. Vielen Dank für Ihre Mithilfe.“ Normalerweise seien die Täter leicht zu überführen gewesen, meint de Baey. Jedoch war ausgerechnet zum Zeitpunkt des Diebstahls die Videoüberwachung ausgefallen.

Doch die erzeugte Öffentlichkeit zu dem Vorfall könnte den oder die Täter zum Einlenken bewegt haben: „Letzten Freitag fand unser Küster das Schnitzwerk hinter den Mülltonnen an der Kirche.“ Die Anzeige bei der Polizei will die Pfarrei nun zurückziehen. Der Schaden sei zwar weiterhin vorhanden, jedoch hätten die Täter wohl ein schlechtes Gewissen bekommen und zumindest ihr Diebesgut zurückgegeben, mutmaßt Pfarrer de Baey.

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