Wohl Brandstiftung auf Feld in Selm

Unbekannte fackeln Pfadfinder-Osterfeuer ab - Sommerlager in Gefahr?

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Das ist bitter für die Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) in Selm: Unbekannte haben das Osterfeuer des Stammes vorzeitig abgefackelt – was nicht nur äußerst gefährlich ist, sondern die Gruppe auch noch in Finanzierungs-Nöte für ihr Sommerlager bringt. 

„Wir entzünden zu Ostern immer die ausrangierten Tannenbäume der Selmer“, sagt Stammesvorsitzende Lena Eisenhauer im Gespräch mit Kirche+Leben. Diesmal aber machten sich Unbekannte vorzeitig an den auf einem Feld aufgeschichteten Tannenbäumen zu schaffen. Am Freitag in den Abendstunden waren die Pfadfinder von dem Brand informiert worden, der sich binnen kürzester Zeit durch das Holz fraß.

Die Feuerwehr konnte den Haufen nur noch kontrolliert abbrennen lassen, zu retten war nichts mehr. Schaum konnten die Brandschützer laut Lena Eisenhauer nicht einsetzen, das hätte das Feld auf Jahre unbrauchbar gemacht.

Täter setzten wohl Brandbeschleuniger ein

„Es muss Brandbeschleuniger zum Einsatz gekommen sein, sonst wäre das nicht so schnell gegangen“, sagt die Vorsitzende der in ihrer heutigen Form 1977 gegründeten Gruppe. Wenn die Pfadfinder ihr Feuer selbst entzünden, stecken sie es an mehreren Stellen gleichzeitig an, und dennoch dauert es Stunden, bis es niedergebrannt ist.

Die Brandstiftung – spekuliert wird über einen aus den Fugen geratenen „Streich“ von Kindern oder Jugendlichen – ist nicht zuletzt auch für Tiere lebensgefährlich, die in dem Haufen möglicherweise Unterschlupf gefunden haben. Die Pfadfinder schichten das Holz normalerweise um, bevor sie es anzünden. Eben um zu vermeiden, dass Tiere zu Schaden kommen.

DPSG Selm: Am Osterfeuer kommen etwa 5000 Euro zusammen

Für die Pfadfinder ergibt sich jetzt neben dem allgemeinen Ärger ein handfestes Problem: Denn die gewöhnlich sehr stattlichen Einnahmen des Treffens am Osterfeuer, das in der 26.000-Einwohner-Gemeinde im östlichen Ruhegebiet nahe der Grenze zum Münsterland sehr beliebt ist, tragen zur Finanzierung des Sommerlagers bei. Das findet alle zwei Jahre statt. „Wir nehmen das Geld, um die Beiträge der Einzelnen für die Teilnahme möglichst niedrig zu halten“, erklärt die Stammesvorsitzende. 

Um die 5000 Euro kommen dabei erfahrungsgemäß zusammen. Geld, das nun erstmal nicht einkalkuliert werden kann. Allerdings stellt die Stammesvorsitzende klar: „Das Sommerlager an der Nordsee wird auf jeden Fall stattfinden.“ Was aber das Osterfeuer angeht: Da gibt es an diesem Montag ein „Krisentreffen“. Die Pfadfinder sind im Ort beliebt, und so fehlte es nicht an Angeboten, etwa mit privat zur Verfügung gestelltem Strauchschnitt das Osterfeuer doch noch zu ermöglichen. Es gibt verhaltende Zuversicht, eine Lösung zu finden. Freilich mit viel unnötiger Extra-Arbeit für die ehrenamtlich aktiven Pfadfinder.

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